Die Ereignisse des letzen Jahres oder ein kleines Jubiläum

Heute ist der 9.11.20 und somit ist mehr als ein Jahr vergangen als ich meinen letzten Beitrag verfasst habe. Ich kann es manchmal gar nicht glauben – 1 Jahr! In diesem einem Jahr ist viel passiert. Aber bevor ich nostalgisch werde, erzähle ich von vorne.

Ich sitze gerade in unserer WG-Küche und habe zwei Tage Urlaub. Seit Tagen habe ich mir vorgenommen etwas in den Blog zu schreiben. Aber die Zeit und die Lust/Motivation nach der Arbeit etwas zu schreiben ist/war nicht besonders groß. Aber es kann ja nicht ein Jubiläum stattfinden, wenn es zu mindestens nicht erwähnt wird.

Um mein normales Leben in DT wieder zu beginnen, bin ich zu Hans und Thomas in die WG gezogen. Hier musste ich erstmal einen Monat warten. Mein zukünftiges Zimmer war von Teswei (ich weiß gar nicht ob er so geschrieben wird – naja) bewohnt. Er sollte noch bis Dez bleiben um seine Forschung an der MLU abzuschließen. In diesen Monat lernte ich etwas über das afrikanische Leben in Kenia und die dortigen Essgewohnheiten kennen. Teswei musste in Deutschland erstmal selber kochen und für sich selbst sorgen. In seiner Heimat übernimmt das seine Frau oder seine Hausangestellten (immer wieder interessant in solche Lebenssituationen hineinzuschauen). Aber zurück zu mir. Teswei und Thomas räumten das Zimmer und ich fühlte es mit Leben und richtete mich ein. Hierzu gehörte auch das renovieren meines Zimmer. Da ich gerade beim streichen war, strich Hans und ich auch gleich den Flur und räumten ein bisschen um.

Die letzten Tage in 2019 waren hauptsächlich davon geprägt Freunde zu treffen und mein Leben in DT zu organisieren (Krankenkasse, Arbeitsamt usw.). Des Weiteren beschäftigte ich mich mehr mit meinen Interessen und nutzte den Tag um das Börsengeschehen zu verfolgen. Hier wurde ich ab und an selber Aktiv und konnte in den ersten Monaten gute Erträge erwirtschaften. Meine finanzielle Lage verbesserte sich zunehmend und ich war optimistisch für die nächsten Monate. Die Jobsuche nahm eher ein kleinen Teil meines Lebens ein und so pickte ich mir nur die Stellen raus die mir zusagten und welche in meine Vita passten. Die Tage vergingen recht schnell. Hinzu kam das Sven (ein weiterer ehemaliger Kommilitone aus Merseburg) sich von seiner langjährigen Freundin trennte und im Januar wieder in sein altes Zimmer in der WG einzog. Er wird ein paar Monate bleiben.  

Das Thema was in die Geschichtsbücher für das Jahr 2020 eingehen wird, ist das Virus „Covid-19“. In den ersten Monaten wurde in China ein neuartiges Virus entdeckt und es breitete sich weltweit aus. War es am Anfang nur ein lokales Problem und wurde sowohl medial als auch an der Börse kaum wahrgenommen, so traf es in März erst in Italien und dann auch in ganz Europa ein. Die Börse korrigierte/craschte. Ich wurde kalt erwischt. Die Gewinne der letzten Monate floßen dahin und mir wurde bewusst, dass ich mich doch stärker auf Jobsuche begeben muss.

Die Wirtschaft war vorsichtig geworden und ich merkte schnell, dass es zu einer gewissen Zurückhaltung bei der Neueinstellung kam und die Anzahl an attraktiven Stellenausschreibungen zurückgingen. Somit schmiedete ich mit meiner Zwillingsschwester schon einen „Worst-Case-Szenario“. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch einen 4-monatigen Anspruch auf Arbeitslosengeld und würde danach ins Hartz-4 abrutschen. So hatte ich mir mein langfristige Rückkehr nicht vorgestellt. Auch mein Notfallplan zu Refood zurückzukehren, löste sich in Luft auf (dazu vielleicht später mehr).

Es war Anfang/Mitte März als ich ein Anruf aus Hamburg erhielt und ich kurzfristig ein Telefoninterview hatte. Die Firma GHC reagierte auf meine Bewerbung zur Stellenausschreibung „Techn. Betriebsleiter“ und so durfte ich kurz vor dem ersten deutschen Lockdown noch zu einem zweiten Gespräch nach Nauendorf (ca. 30 min von Halle). Nach dem Gespräch hatte ich Zweifel, dass das etwas wird und verschwendete keinen weiteren Gedanken daran. Parallel stimmte mich Hans darauf ein, beim Landesverwaltungsamt anzufangen und mich entsprechend auf die Einstellungsfragen vorzubereiten.  

Anyway… In der letzten Woche im März kam ein weiterer Anruf aus Hamburg mit der positiven Nachricht der Zusage. Ich sollte direkt am 1.4. losgehen. Auch hier hab ich mal wieder Glück. Während halb DT in Kurzarbeit geht und viele Menschen sich ernsthafte Sorgen um ihren Job machen, unterschriebe ich einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Mit dieser Unterschrift fängt der tägliche „Trot“ an und so vergehen Monat für Monat. Die Zeit rennt und wird durch die tägliche Arbeit geprägt – täglich Grüßt das Murmeltier.

So meine heutige Zeit ist wieder abgelaufen. Ich habe 2 Stunden meine Gedanken sortiert und diese hier aufgeschrieben. Ich hoffe auf weitere Beiträge in den nächsten Tagen. Dieser Beitrag beschäftigte sich ja nur mit einem kleinen (aber wichtigen) Teil des letzten Jahres. 

    

Author: Ralle

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