Reisen unter Corona

Die Sehnsucht nach Reisen und fremden Kulturen wurde dieses Jahr mehr oder weniger nicht befriedigt. Für Reisefanatiker wie mich ist es schwer die Füße still zu halten. Mein Plan Europa kennen zu lernen, musste verschoben werden. Der Zeitpunkt als Covid-19 ausbrach, war dieselbe als ich mich 2019 auf dem Weg gemacht habe.

In meinen Reisevorbereitungen, sowohl bei meiner Reisen nach Australien als auch Asien, bekam ich immer wieder die Aussage zu hören – „Warum baust du dir nicht erstmal beruflich etwas auf – machst Karriere?“ oder ähnliche Fragen. Die Aussagen gehen immer in dieselbe Richtung – mach es später! Jetzt ist kein guter Moment und nicht gut für meine Entwicklung (beruflich oder privat). Meine Einstellung zu dieser Aussage ist die Falschinterpretation der „Lebenszeit“. Hierbei ist das Wort „Lebenszeit“ eine persönliche Sache. Die Uhr fängt an zu ticken bei der Geburt und hört auf mit dem Tod. Keiner weiß wie lange es dauert. Von meiner Seite aus gibt es Momente im Leben die einen dies Bewusst machen. Sei es der Autounfall den ich im Jahr 2017 hatte oder die Krebserkrankung meiner Mom.

Ein weiterer Punkt ist die Verarbeitung des Erlebten in den jeweiligen Alter. Als ich zum ersten Mal nach Australien flog, war alles spannend. Mit jeden weiteren Flug nahm ich andere Sachen wahr als beim ersten Mal. Keine Reise ähnelt der anderen und ich habe nie die Reisen bereut. Jede Reise erlebte ich anders und hab andere Dinge gemacht  Um das ganze kurz zu halten, keiner weiß wie ich mit 50 das Reisen wahrnehme. Was ich weiß ist, dass man manche Sachen nicht nachholen kann und das einen die Zeit wegläuft.

2020 zeigt das besonders. Die Selbstverständlichkeit des Reisens ist ein Privileg und hängt von vielen persönlichen und externen Faktoren ab. Waren für mich die Reisefreiheit und die damit verbunden Möglichkeiten die Grundlage meine Reisehunger zu stillen. Mit der Gefahr für das eigene Leben und die damit verbundenen Restriktionen macht das Backpacking und die Erkundung der Kulturen schwierig bis unmöglich.

Author: Ralle

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