Gastbeitrag Teil 1: Sie haben eine Nacht in Amsterdam gewonnen!

Bevor ich euch darüber erzähle, was ich alles erlebt habe, stelle ich mich kurz vor. Ich heiße Marco, bin 29. Jahre alt und komme aus Brehna. Naja gut, mittlerweile bin ich 30. Jahre. Vor meinem runden Geburtstag bin ich nach Südostasien, direkt in die Fänge von Ralle, geflüchtet. Ausserdem bin ich seit diesem Urlaub auch zum waschechten Backpacker geworden – Warum gibst dafür eigentlich keine Urkunde oder Teilnehmerzeugnis?   

Ich wollte diese Reise machen um auch einfach mal aus dem Alltagstrott auszubrechen. Jeder kennt es – Arbeit, Freunde, Familie, Fitti und dann wieder in umgekehrter Reihenfolge zurück und mal Kreuz und Quer und das Tag für Tag, Woche für Woche.

Da ich mal etwas anderes als eine Pauschalreise machen wollte und ich wusste, dass Ralle sich sowieso an Asien langweilt erschien mir das als gute Möglichkeit in die Welt zu einzutauchen, die Ralle seit dem wir uns kennen versucht hat schmackhaft zu machen – Ich werde zum Backpacker.

Der Start in die ’neue Welt‘ verlief allerdings, naja etwas holprig sagen wir mal. Nach dem 2 ½h verspäteten Start in Berlin war der Anschlussflug in Amsterdam natürlich schon weg… Um 10 Minuten. 10 Minuten die einen aus der Bahn werfen. Die netten Mädels aus dem Flugzeug meinten noch zu mir

„Klar das schaffst du, renn einfach einmal durch den kompletten Flughafen auf die andere Seite, da steht dein Flieger“ – To easy!

Also rennt man, mit seinem vollgequetschen schweren Rucksack den Kilometer durch den Flughafen um dann zu erfahren, dass der Flieger nach Kuala Lumpur bereits abgehoben ist, als das Flugzeug in Amsterdam gelandet ist. Shit happens.

Ich war zum Glück nicht allein, eine kleine Asiatin Namens Laney steckte ebenfalls mit mir in Amsterdam fest. Sie konnte auch alle möglichen Sprachen – ausser Deutsch und Englisch. Wobei man sagen muss das sie es wenigstens mit englischen Wortfetzen versucht hat.

Glückwunsch – Sie haben soeben eine Nacht in Amsterdam gewonnen.

Als sich diese Erkenntnis breit gemacht hatte, dachte ich mir was Ralle dazu sagen würden. Er hatte sich ja um die Unterkunft gekümmert. Aber manche Sachen kann ich ja auch nicht ändern und so schrieb ich ihm. Seine Reaktion war nun nicht gerade das was ich erwartet hatte. Eigentlich sollte der Kerl doch angefressen sein!

Er reagierte mit der Nachricht, dass das schon klar geht und das er dann halt ne Tour mit den anderen aus den Hostel macht. Zusätzlich bekam ich Bilder vom Sightseeing – naja was soll man dazu sagen. 

Am nächsten Nachmittag ging es dann für uns erst nach China, genauer nach Guangzhou und dann nach Kuala Lumpur. Knapp 24h und 10.000km später als geplant, aber ich war da. Aber wo war Ralle? 

Er hat sich natürlich vermacht und war auf dem falschen Flughafengelände. Der Flughafen in Kuala Lumpur ist riesig und ist in 2 Areale aufgeteilt. Nach einer guten Stunde war dann der große Moment da – wir haben uns beide gefunden. Ich habe zwar gedacht, dass er mit Luftballons oder wenigstens einem Schild entgegen kommt. Aber naja was soll ich sagen… Ralle ist halt ein Minimalist. Wahrscheinlich die erste Lektion als angehender Backpacker – habe nur so viel bei dir wie du auch wirklich brauchst. 

Author: Ralle

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