Die dunkle Vergangenheit Kambodscha

Wer nach Kambodscha reist, trifft automatisch auf dessen Kultur und  Vergangenheit der Khmer. Neben den Tempelanlage in Angor Wat gibt es auch ein weiteren Teil der Geschichte Kambodschas – Die roten Khmer. Von 1975 bis 1979 herrschte Pol Pot nach einer Revolution in Kambodscha. In dieser Zeit wurden ca. 1-3 Mio. Menschen umgebracht – Kambodschas Genozid.

In Phnom Penh kann man hier das Gefängnis S21 und die Killing Fields (Massengräber außerhalb von Phnom Penh) besuchen. Das Gefängnis S21 wird auch als kambodschanische „Auschwitz“ bezeichnet. Hier wurden Menschen interniert, die gegen das Regime „Fehler“ begangen haben. Die sogenannten Fehler waren meist nicht eindeutig. Mit den einzelnen Menschen wurde sogleich die komplette Familie mitinhaftiert. Das Gefängnis haben nur 14 von ca. 20.000 Menschen überlebt. Genaue Zahlen sind kaum bekannt, da der überwiegende Teil der Dokumentation vernichtet wurden sind.

Der Besuch des Gefängnisses S21 ist nichts für schwache nerven. Ich empfehle beim Besuch auch den Audio-Guide zu kaufen. Ohne Guide ist aufgrund mangelnder Informationen schwer die Bedeutung und die einzelnen Ausstellungsstücke zu verstehen. Es kristallisiert sich schnell der Ablauf heraus – Inhaftierung, Folter, Geständnisse unter Folter, Deportation zu den Killing Fields und die Ermordung.

S21 ist dabei nur eins von vielen derartigen Gefängnissen die sich über das ganze Land verteilten.

Da die Geschichte der Menschheit mehrere Genozide hervorgebracht hat, ist ein Besuch Kambodschas fast schon Pflicht. 

Update:

Man hatte mir empfohlen den Besuch der beiden Gedenkstätten aufzuteilen. So bin ich zwei Tage nach dem Besuch von S21 auf die Killing Fields gefahren. Hier trifft man auf die Massengräber der roten Khmer.

Nicht alle Massengräber wurden hier ausgehoben. In der Regenzeit spült der Regen nun die menschlichen Überreste an die Erdoberfläche und so trifft man hier auf Kleider, Zähne und Knochen die aus den Boden liegen. Obwohl diese regelmäßig eingesammelt werden, hinterlässt dass schon einen bitteren Nachgeschmack. 

  

Author: Ralle

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