Ein ganz normaler Tag

Ich bin jetzt hier schon fast eine Woche. Dabei finde ich die Stadt nicht einmal schön, aber man hat irgendwann die Schnauze voll aller 3 Tage die Tasche zu packen und weiter zuziehen und dem typischen Touristenstrom zufolgen. Aber wie sieht mein Tag eigentlich aus und ich bekomme immer wieder die Frage gestellt mit wem ich den jetzt reise.

Mein Tag beginnt seit 3 Tagen damit, dass ich in die Lobby gehe zum frühstücken. Hier treffe ich immer einen alten Engländer. Vor ein paar Tage gab es kein Platz mehr außer bei Ihm und wir haben uns angefangen zu unterhalten und seitdem frühstücken wir gemeinsam. Wir verabreden uns nicht und ich weiß nichtmal seinen Namen aber entweder bin ich schon da und er setzt sich zu mir oder ich setz mich zu ihm. Das lustige ist, dass wir beide unseren eigenen Schwarztee-Teebeutel mitbringen und nach einer Tasse heißen Wasser fragen. Wir frühstücken und unterhalten uns über Gott und die Welt. Er wohnt seit x-Jahren in Thailand und muss aller 3-Monate Thailand verlassen um sein Visum zu verlängern. Auch hat er Krebs und nach der Meinung der Ärzte sollte er seit 2 Jahren bereits Tot sein. Kurzgesagt ein angenehmer Zeitgenosse. Nach ca. 1 Stunde stehe ich auf und wünsche ihn einen schönen Tag. Er sagte mir mal er sitzt manchmal den ganzen Tag da und wechselt gegen Mittag von Tee zu Bier oder geht rüber in die Bar gegenüber dem Hotel. Auch wenn ich ihn Abends sehe, setze ich mich nicht dazu – warum? Bier ist hier billiger als eine Tasse Tee und verlockt dazu sich einfach hinzusetzen und ein paar Flaschen zu trinken. Aber dann komme ich als Alki wieder nach Deutschland.

Im Anschluss mach ich mich fertig und gehe in die Stadt. Erstes Ziel ist das Café (indem sitze ich auch gerade und schreibe euch diese Zeilen) und lese/schreibe oder höre weiter an meinen Hörbüchern und trinke meine zweite Tasse Tee. Danach schaue ich mir ein oder zwei Sachen an und esse irgendwo etwas zu Mittag bevor ich vor der Mittagshitze ins Hotel flüchte und dort ein Schläfchen halte. Gegen 4 Uhr gehe ich zum Gym trainieren. Ihr seht ich genieße ein bisschen die Ruhe.

Am Abend lese ich oder schaue mir ein Film an. Wie gesagt, versuche ich die Lobby zu meiden. Dort sitzt neben dem Engländer ein Australier und wenn ich am Nachmittag ins Hotel zurückkomme, hat er bereits 4 leere Bierflaschen vor sich stehen und ich glaube da kommen noch einige dazu. Die Gesellschaft könnte besser sein aber die Frage ist dann welche Gesellschaft man sucht. Leider gehören die beiden nicht dazu. 

Die kleine Hauptstadt Vientiane

Nach dem kleinen Abstecher in meine neue Unterkunft ging es auch gleich auf Erkundungstour. Vientiane hat ca. 350.000 Einwohner und ist seit den 70er Jahren die Hauptstadt von Laos. Neben vielen Tempeln und anderen Sehenswürdigkeiten, fand ich den Triumphbogen „Patuxai“ am schönsten und am skurrilsten zugleich. Der Triumphbogen sieht aus wie eine Kopie aus Frankreich und wenn man die Geschichte von dessen Ursprung kennt, erklärt das einiges. Laos war bis in den 70er eine Kolonie von Frankreich und mit der Unabhängigkeit errichtet Laos das Gebäude für die „Helden der königlichen Armee“ und feierte damit die Unabhängigkeit von Frankreich.

Naja wenn man dem Internet glaubt, ist das Gebäude nach 40 Jahre immer noch nicht fertiggestellt (das Gebäude dient wahrscheinlich als Vorbild für unseren BER-Flughafen). Anyway … Man kann auf die verschiedenen Ebenen des Gebäudes und hat eine schöne Aussicht auf die Stadt. Die Ebenen sind sehr großzügig eingerichtet und anstatt das  man dort die Geschichte des Gebäudes veröffentlicht und eine kleine Gedenkstätte findet, findet man dort viele Händler mit typischen Mitbringsel aus Laos sowie Schmuck und vieles mehr. Skurril oder? Das Zeug bekommt man in der ganzen Stadt. 

Eine zweifelhafte Unterkunft

Am Montag habe ich mich auf den Weg nach Vientiane gemacht und die Jungs vom Bodensee sind weiter Richtung Luang Prabang. Nach einer gefühlten Ewigkeit im Bus (die Straßen sind hier mehr als zweifelhaft und für 110 km haben wir 4 Stunden gebraucht) und einen kurzen Weg ins Hostel, war ich endlich da. Bevor ich eincheckte, musste ich erstmal einen innerlichen Drang loswerden und so fragte ich direkt nach der Toilette. Als ich die erste Toilette betrat, fehlte da schonmal das Toilettenpapier (Die Asiaten nutzen eine „Bum Gun“ anstelle von Toilettenpapier und manchmal hat man nur einen Eimer mit Wasser daneben stehen! Dieser dient dann dazu nicht nur die körperlichen Hinterlassenschaften runterzuspülen sondern auch sich selbst zu reinigen. Handtücher sind zu 98% so oder so nich vorhanden.) und da habe ich mir gedacht, ab zur Toilette Nr. 2. Hier angekommen, fehlte der Toilettensitz aber die restlichen notwendigen Gegenstände waren vorhanden. Naja wie soll ich es sagen – ich hatte nicht mehr „soviel Zeit“. Spätestens jetzt hätte ich sagen müssen, ich checke hier nicht ein. Aber der Ralle war müde und wollte sich nur noch hinlegen (das Tubing steckte noch in meinen Knochen) und nicht noch durch die Stadt hetzen um ein neue Unterkunft zu finden.

Als ich eingecheckt habe und man mir das Zimmer zeigte, war ich erstmal überrascht – Zimmer mit 16 Betten hatte ich in Laos und Vietnam bisher nicht gesehen. Das max. waren bisher 10 – aber ok. Das Zimmer war gefühlt voll mit Chinesen/Inder bzw. Pakistanis (ich kann die nicht auseinanderhalten). Ich nahm mein Bett in beschlag und suchte mein Zeug zusammen um Duschen zu können. Bei der ersten Dusche bzw. WC (wie soll man das sagen, in Asien sind die Duschen meisten über der Toilette angebracht und wenn man duscht, flutet man den ganzen Raum und auch den Toilettensitz – immer Deckel hoch machen) lag Bauschutt bzw. die Reste des abgebrochen Waschbecken und anderer Müll. Also ging ich die Treppe runter zur nächsten Dusche. Hier war alles auf den ersten Blick „ok“ und beim zweiten wurde das Bad gerade noch genutzt und alles war nass. Als ich soweit zum Duschen war und ich die vorhandenen Armaturen drückte kam nicht das erhoffte Wasser auch nicht in der gewünschten Temperatur (seit zwei Wochen wird nur kalt geduscht und das nicht aus gesundheitlichen Gründen sondern weil warmes Wasser nicht vorhanden ist.) Naja nun war Katzenwäsche angesagt. Zurück im Zimmer legt ich mich erstmal hin und da bekam ich erstmal mit, dass eine Chinesin ihren Film ohne Kopfhörer hörte und damit das ganze Zimmer unterhielt. Des Weiteren bekamen die Inder auch immer Sprachnachrichten und sendeten welche. Das Zimmer war ein schlechter Witz.

Ich könnte noch weiter ausholen und euch über das Verhalten der anderen zu informieren, aber kurzgesagt, ich holte mein Ipad raus und suchte eine Unterkunft für den nächsten Tag bzw. Tage. Obwohl ich schon für 4 Tage bezahlt hatte, hatte ich nach einer Std keinen Bock mehr auf das Hostel. Am nächsten Morgen checkte ich wieder aus und schrieb bei Booking.com eine entsprechende Bewertung. Hans hatte mir schon in Halle gesagt, bevor ich bezahlte soll ich mal durch das Hostel/Hotel laufen und nach dem allgemeinen Zustand schauen. Bisher hatte ich immer Glück. Es war nicht immer ein 4 Sterne Hotel aber es hat alles funktioniert.  

Tubing

Was ist „Tubing“? Bei Tubing wird man ca. 5 km oberhalb der Stadt in einen alten Traktorreifen gesetzt und fährt dann damit den Fluss hinunter. Hier gibt es unterschiedliche Strecken im Angebot. Das Tubing ist ein Überbleibsel aus dem Partytourismus und so kommt es auch an. Wenn man also den Fluss runter fährt, kommen da links und rechts Bars und bieten „Free Shots“ usw. damit man bei denen das eine oder andere Bier trinkt. Früher gab es wohl 11 Bars an der Strecke.

Naja wir mussten bis Sonntag warten um den Spaß machen zu können (Freitag und Samstag hat es überwiegend geregnet). Wir hatten Glück und das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Also rein in den Traktorreifen und los gehts. Nach 100m kam auch die erste Bar und wir hatten auch „Durst“. Der Ralle hat aber direkt die erste Bar verpasst bzw. war ich auf der Überholspur und bin direkt daran vorbei geschossen und so musste ich ins Wasser und gegen den Strom schwimmen um in die Bar zukommen. Man muss für sein Bier auch manchmal „arbeiten“.

Wir waren die ersten in der Bar und scheinbar hatte auch keiner mit Besuchern gerechnet. Als wir dann hörten, dass eine Gruppe von 30 Leuten kommt, war uns das erstmal zu viel und wir entschieden uns weiter zu fahren und uns von einer Bar zur nächsten zu kämpfen. Wir fragten daher, wie viel Bars es noch auf der Strecke gibt (früher waren es einmal 11 Stück). Als Antwort bekamen wir die Zahl 2. Daraufhin waren wir verwirrt und dachten dass man uns nur hier behalten will. Aber die Frau hatte recht. Wir genossen 20 min die Fahrt auf den Fluss mit Musik aus Aarons Boombox bis zur nächsten Bar und auch das Ende des Ausfluges. Hier konnte man Volleyball oder Beerbong spielen. Mit unserer Ankunft wurde auch direkt die Musik lauter gedreht. Die Zeit wurde mit Beerbong spielen und Bier trinken überbrückt. 

Nach 2 Stunden kam dann auch die größere Gruppe aus Engländern und Höllandern an. Alle waren schon betrunken wie Eimer und obwohl wir bereits das eine oder andere Bier konsumiert hatten, hatten wir diese Höhe an Trinklevel noch nicht erreicht. Aaron wurde permanent mit Billigschnaps abgefüllt. Ich lehnte immer wieder ab (das Zeug schmeckt wie der 3€ Schnaps ausn Discounter). Und so wurden verschiedene Spielchen gespielt und wir erfuhren, dass die Engländer eine „Asientour“ für 3 Wochen gebucht hatten und ca. 2000€ dafür bezahlt hatten. 

Im Vergleich dazu – ich habe den Monat ca. 800€ ausgegeben und mich sehr touristisch Verhalten. Immer diese Pauschaltourismus …

 

Vangvieng und die Folgen von „Partytourismus“

Bereits vor 12 Jahren hörte ich den Namen Vangvieng als Geheimtipp bei Backpackern. Hier wurde Partytourismus gelebt und die Stadt war lange eine Drogenhochburg. Farmer haben das Geld der Backpacker auch gerne angenommen. Man muss sich dabei vor Augen führen, dass ein Farmer im Schnitt 200$/Jahr verdient. Somit waren bzw. sind die Backpacker eine gute konstante Einnahmequelle. Anyway … als 2013 es vermehrt auch zu Toten kam, wurde der Ort „gesäubert“. Und wo vorher die Backpacker mit allen versorgt wurden was nachgefragt wurde und man es mit den Gesetzen nicht so eng sah, wurden nun hart gegen diese Vergehen vorgegangen. Nun wird versucht das Image des Ortes zu ändern und Naturtourismus zu fördern.  

Auch wird jetzt überall darauf hingewiesen, dass jeglicher Drogenkonsum bzw. Kauf direkt mit 1000$ bestraft wird und man der Polizei übergeben wird. Ich fand es daher lustig, dass ein junges deutsches Mädel den Hosteleigentümer direkt nach Gras gefragt hat und wo man sowas zu kaufen bekommt. Eigentlich sollte jeder der länger in Asien wissen, das man nur warten muss bis es dunkel wird und dann wird man angesprochen – Drogen, Prostitution usw. werden angepriesen (überall in Asien streng verboten und man darf nicht die „Möglichkeiten“ in Thailand auf andere Länder in Asien übernehmen; trotzdem muss ich dazu sagen, dass Laos und Vietnam teilweise die Totesstrafe oder einen längeren Aufenthalt im Knast für solche Aktivitäten anbietet. Die Hotels und Hostels sind hier schon manchmal grenzwertig was Hygiene und Comfort angeht. Der Aufenthalt im Knast wäre da wohl eine weitere Grenzerfahrung). Zurück zu dem Mädchen … naja Sie kam dann auch direkt zu Lukas und mir und fragte uns. Sie fand das nicht so toll das wir auf die Schilder hingewiesen haben. Aber ich schweife ab … zurück zum Anfang bzw. Ankunft in Vangvieng 

Als ich nun den Ort betreten hatte, war ich schockiert. Der Ort besteht eigentlich nur aus einer Straße mit Restaurants und Hostels auf jeder Seite. Überall liest man „Free Beer“ oder „Happy Hour“ (irgendwie ist immer Happy Hour – egal wann du dich da reinsetzt). Da es gerade Nebensaison ist, sind die Restaurants und Bars fast leergefegt. Ich glaube ich hätte den Ort ausgelassen und wäre direkt nach Vientiane weitergefahren. Aber ich war ja mit Lukas und Aaron verabredet. Da Aaron unter Magenproblemen leidete (ich bin so froh das es mich noch nicht wirklich erwischt hat) und er regelmäßig die Toilette besuchen wollte, haben wir ein Bier bei denen getrunken. Ich hatte dann auch wieder die Ehre im Regen nach Hause zu laufen. Naja ich hoffe das Wetter verbessert sich.

Weltkulturerbe Luang Prabang

Luang Prabang gehört ja zu den Weltkulturerbe der UNESCO. Die Stadt war bis in die 60‘er politische und kulturelle Hauptstadt des Landes. Wenn man durch die Stadt geht, sind überall Tempel und der ehemalige Palast (heute ein Museum) ultra präsent. Bevor ich Luang Prabang zu meinen strategischen Startpunkt für Laos gemacht hatte, hatte ich von der Stadt noch nie was bewusst gehört oder wahrgenommen. Die Stadt ist zur Hauptsaison Hauptziel für Touristen (daher wahrscheinlich auch der Int. Flughafen). Die Stadt ist nämlich nicht wirklich groß und sehr überschaubar.

Somit war der erste Tag mit den Highlights der Stadt gefüllt. Darunter gehörte der Phousi Mountain, Königspalast und noch etliche Tempel bzw. Tempelanlagen sowie eine Fahrt auf dem Mekong.

Auch hier hat die Geschichte das Land hart getroffen. In beiden vietnamesischen Kriegen (erste gegen Frankreich in den 45-50ern und dann die Amerikaner) wurde das Land unfreiwillig in den Krieg hineingezogen. So gehört der Norden des Landes zu den am meisten bombardierten Gebieten der Erde. Da der Ho-Chi-Minh-Pfad durch Laos führte, haben die Amerikaner das Land flächenmäßig mit allen möglichen bombardiert. Ich habe mir auch hier das hierfür eingerichtete Informationszentrum angeschaut.  

Am Donnerstag (also heute) ging es weiter Richtung Vang Vieng. Hier treffe ich mich gleich mit den Jungs vom Bodensee Lukas und Aaron – der Männertag will gefeiert werden.

Laotisches Callcenter

Die ersten Aufgaben in einem Land stehen für mich ja immer fest:

  1. Visum abholen
  2. Geld tauschen bzw. abheben
  3. Taxi in die Stadt bzw. Unterkunft
  4. Sim-Karte kaufen
  5. Essen bzw. Snacks kaufen

Ich war also bei Punkt 4 in der Liste und normalweise bequatsche ich den Verkäufer der Sim-Karte, mir diese auch direkt einzurichten und drücke demjenigen ein paar Scheine für seine Dienste zusätzlich in die Hand. Irgendwie hat das diesmal nicht geklappt.

Die Frau sprach überhaupt kein Englisch und zeigte immer nur auf das Verkaufsplakat. Da ich keine Lust hatte weiter in der Stadt rumzulaufen, dachte ich mir – ich bekomme das schon irgendwie hin. So began das Abenteuer. Zurück im Hotel fing ich auch direkt an. Die Sim-Karte aus der Verpackung holen und rein ins Smartphone. Mein Handy hat auch die Karte gesehen und erkannt. Jetzt stand auf der Verpackung ich soll diese Nummer wählen um die Karte zu registrieren. In DT kommt dann eine Band in dem Man(n) ein paar Nummer drückt und fertig. In Laos läuft das noch traditionell ab. Ich rufe also an und bekomme direkt ein Band abgespielt ala „ Bitte drücken Sie die 1“ usw. Problem hierbei ist, das ich kein Laotisch spreche und das Band immer wieder von vorne anfängt. Naja ich drücke die „1“ und dann klingelte es schon und die nette Dame fing mit ihren Text an. Ich fragte dann, ob sie Englisch spricht – scheinbar nein. Sie fängt von vorne an. Also fange ich nochmal an … 

Das Ende vom Lied war, dass ich 3x durchgestellt wurde. Nun konnte jemand Englisch und fing an mein Daten abzufragen. Aber irgendwie hatte er Schwierigkeiten mit meinen Namen. Naja nach 3x nachfragen, sagte er nur ihre Karte ist registriert und legte auf. Gespannt darauf ob ich das Spiel wiederholen muss oder wirklich „online“ war, ging ich erstmal duschen. Als ich aus der Dusche kam, erhielt ich eine Nachricht 

Welcome to Lao Telecom …. bla bla

Ich dachte mir nur – astrein! Für 15€ habe ich jetzt ein Datenvolumen von 25 GB für 30 Tage. Ich konnte mich also wieder mit guten Gewissen verlaufen ohne Angst zu haben nicht wieder zurück zu finden. Also auf 30 Tage … folge den blauen Punkt.

Laos – neues Land, neue Erfahrungen

So ich habe es geschafft. Die möglichen Hindernisse wurden diesmal übersprungen. Das Visa on Arrival hat nämlich ein paar Fallstricke. Neben den Bedingungen die man im Internet finden kann, kann man auch direkt abgewiesen werden. Auch die Möglichkeit der Korruption sind hier groß. Das Internet ist voll mit Geschichten bei den man halt ein oder zwei Dollar zusätzlich abdrücken muss. Ich bin da nicht so und gebe den Jungs ihren Dollar. Der Dollar bringt mich nicht um. Das Leben der normalen Menschen ist hier schon sehr hart. Die Beamten können einen auch das Leben schwer machen und von stundenlangen warten bis hin zu „Körperkontrolle“ inclusive Drogentests etc. ist alles möglich. Aber schweife mal wieder ab…

Naja ich stand also und beantragte, wie alle anderen im Flieger, mein Visum. Ich hatte aber bloss 2 von 3 Fotos und fing schon an zu schwitzen. Aber alles chillig – der Beamte will bloß eins und sagt bitte lächeln und in die Kamera schauen. Ein Aufkleber hier und ein Stempel da und schon hatte ich mein Pass wieder.

Mein Taxi in die Stadt habe ich mir dann mit einer Amerikanerin geteilt. Leider waren wir so in ein Gespräch vertieft, dass wir unsere Nummern nicht getauscht haben. Der Fahrer stoppte und sagte das wir da wären und hatte schon meine Tasche in der Hand. Manchmal geht es einfach zu schnell … 

Noch 2 Tage

Naja in zwei Tage fliege ich rüber nach Laos. Ein bisschen Wehmut ist dabei. Vietnam ist ein schönes Land mit sehr gastfreundlichen Menschen und einer wunderschönen Natur/Kultur. Ich habe hier immer wieder interessante Menschen kennengelernt. Aber ich komme ja wieder in ein paar Monaten um mir den Süden den Landes anzuschauen.

Wenn ich das nächste Mal schreibe, dann sitze ich in Luang Prabang.

Let’s go to the beach

Als ich am Abend im Hostel in Da Nang saß und ein Bierchen getrunken habe, sprachen zwei Backpacker über die Sinnhaftigkeit des WiFi-Passworts (zu 70% kommt man hier in jedes verschlüsseltes WLAN mit dem Passwort 12345678 rein). Ich gab dann meinen Senf dazu und wurde direkt gefragt ob ich mich nicht zu Ihnen setzen will. Nachdem wir uns kurz vorgestellt haben und jeder noch ein Bier geholt hatte, haben wir uns über Gott und die Welt unterhalten. Diana ist gebürtige Polin und wohnt aber seit 5 Jahren in London und Marc kommt aus Leeds. 

Wir sind dann noch zu einem italienische Restaurant und wollten Pizza essen. Das Restaurant wurde von einem Amerikaner betrieben mit vietnamesischen Wurzeln. Soweit so gut. Der Kerl war so gastfreundlich, dass er uns ein paar Biere hingestellt hat und meinte geht aufs Haus. Nachdem eine weitere Anzahl von Bieren vernichtet wurden, ging es noch weiter in eine Bar. Gegen Mitternacht kam dann Diana auf die Idee, runter zum Strand zu gehen und noch ein bisschen zu schwimmen. Wir hatten alles schon gut einen sitzen und so war es beschlossene Sache – ab zum Strand. Ich habe so oder so immer ne Badehose an und die beiden sind in Unterwäsche rein. Um 3 Uhr waren wir dann im Hostel zurück.

Wie ein Kommentar über das WiFi-Passwort zum Mitternachtsschwimmen führt – unglaublich. 

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