Heimkehr

Gestern war 01.10.2019 und als ich das sah und realisierte, wurde mir klar, dass ich in genau 30 Tagen in Berlin bei meiner Schwester auf dem Sofa sitzen werde. Jetzt ist dieses Information ja nicht wirklich „neu“. War der Termin in der Vergangenheit noch soweit weg, ist er nun greifbar nah. Deutlich wird das an den abgeschlossenen Verabredungen. Hier stehen viele schöne Begegnungen an – u.a. die Geburtstagsparty von Lisa zu ihrem 30 oder die Schnullerparty von Tina und Daniel. 

Und so schweifen meine Gedanken in den letzten Tagen ab und denke über das Erlebte nach. In den letzten Monaten habe ich viele herzhafte Menschen kennengelernt, die mich inspiriert haben. So habe ich mich auf Abenteuer eingelassen, die aus der Sicht eines Deutschen mit seinem Ordnungs- und Sauberkeitssinn von Anfang an zum Scheitern verurteilt schienen und trotzdem im asiatischen Sinne funktionieren. Der Glaube, dass es schon funktionieren wird und ein Lächeln im Gesicht machen viele Sachen möglich. Hierbei habe ich mich oftmals gefragt, wie das funktionieren soll?!

Die Antwort ist einfach. Die Menschen sind für alles offen und nicht auf bestimmte Verhaltensmuster eingefahren (in DT ist das meistbenutzte Wörter auf Arbeit – „Das haben wir schon immer so gemacht). Infolgedessen sind sie auch bereit Risikos einzugehen. In DT ist der Erfolgsdruck überall gegeben und es gibt keine Kultur des „Scheitern“. Hier wird das „Trial-Error-Methode“ angewandt, d.h. wenn es nicht funktioniert, probieren wir es halt anders. Aber ich schweife ab … 

Zur jeder Reise kommen aber auch Erkenntnisse, die mich traurig machen. Sei es die allgegenwärtige Armut der Menschen in Asien, die zunehmende Umweltverschmutzung oder die Auswirkung des Vietnamkrieges (obwohl der Krieg bereits fast 50 Jahre vorbei ist, sind die Auswirkungen noch erdrückend sowohl in Vietnam als auch in Kambodscha) sowie der Genozid der Roten Khmer in Kambodscha (um das einmal zu verdeutlichen, hier wurden, abhängig von den Geschichtsunterlagen, um 30% der Bevölkerung ermordet, d.h. in DT würden in 4 Jahren ca. 30 Mio. Menschen verschwinden ohne das die Weltgemeinschaft einschreitet. Bloß zur Information, das Khmer-Regime wurde bis in die 90er von der BRD unterstützt, obwohl die Aufklärung des Genozids bereits allgegenwärtig waren! Hier wurde die nachfolge Regierung als Terroristen deklariert. Ist wahrscheinlich nicht das erste mal und wird auch nicht das letzte Mal in der Geschichte sein). 

Des Weiteren ist das Auftreten von westlichen Touristen/Immigranten oftmals sehr beschämend und das denken/auftreten ist oftmals von „kolonialen“ Verhalten geprägt. Hierbei schämt man sich für dessen Auftreten und ist immer wieder überrascht, wie ruhig und gelassen die Beleidigung der Kultur oder das Verhalten der Immigranten durch Höflichkeit und Respekt seitens der Asiaten begegnet wird. 

Die gute Laune der asiatischen Menschen ist ansteckend und das obwohl die Lebensumstände nicht hervorragend sind, haben die Menschen immer ein Lächeln auf den Lippen.

Ach ja auf der Reise habe ich auch wundervolle Landschaften und Kulturen gesehen.

Author: Ralle

Ein Kommentar zu “Heimkehr
  1. Amy Tesarz sagt:

    Wie sagt man so schön : „die Zeit vergeht wie im Flug.” sieht so aus als hättest du viel neues kennengelernt und du hattest Spaß und das ist die Hauptsache das du Spaß hattest 💗😁

Schreibe einen Kommentar