Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist fein

In Bangkok Taxi oder TukTuk fahren, ist ja für europäische Verhältnisse unglaublich billig. So kommt es vor, dass man für eine längere Taxifahrt durch die Stadt nur 3-4€ bezahlt. Wenn man noch mit anderen Personen sich das Geld teilt, kommt man auf ca. 1€/Fahrt – unglaublich. 

Die Einheimischen nutzen natürlich andere Transportmittel u.a. den Bus. Hier fahren haufenweise Busse rum und man sieht öfters Bushaltestellen. Meine gestellte Aufgabe war eine Busfahrt in die Innenstadt zu planen und dann auch zu fahren. Aus meinen Urlaub aus New York wusste ich, dass Google-Maps einen eigentlich alle Informationen dafür zur Verfügung stellt. Auch gibt es verschiedene Blogs die Aufklärungsarbeit leisten.

So wurde aus der „Blackbox“ Busfahrt immer mehr eine recht einfache Sache. Hier die wichtigsten Punkte

  1. Hauptproblem ist und bleibt die Sprache. Neben den Busnummern sind die Beschriftungen in Thai und für Touristen fast unmöglich zu lesen. Auch die Haltestellen sind manchmal nicht einfach zu deuten (hier hilft Google und man schaut einfach aufs Handy und lässt sich immer wieder Orten).
  2. Die Busse halten manchmal mehrere hundert Meter vor oder nach der Haltestelle an (hat mich an Leipzig erinnert).
  3. Ein weiterer Punkt ist das Signal, dass man einsteigen möchte. Hier wird das durch ein Handsignal signalisiert (das kannte ich schon von meiner Zeit mit Mary-Ann in Paris). Für die Jugend die permanent auf die Smartphone schaut, ist das bestimmt eine Herausforderung. 
  4. Bustickets kann man im Bus bei einem „Schaffner“ (wie heißen solche Leute im Bus?) kaufen. Der fragt einen dann wo man den hin will. Da die Ziele in Thai sind, kann das schonmal kompliziert werden. Da hilft es auch nicht das hinter einen 10 andere Personen stehen. 
  5. In Bangkok fahren unterschiedliche Busse die Linien ab und der Fahrpreis hängt von der Strecke und Ausstattung des Busses ab. 

Nun war es an der Zeit mein Wissen in der Praxis anzuwenden. Ziel war das große Shoppingcenter in der Innenstadt (dort habe ich auch mein neues Smartphone gekauft). Nachdem ich mich zu den anderen Fahrgäste gestellt hatte, hieß es warten, warten und nochmal warten. Nach 20 min (lt. Google sollten schon zwei Busse mit meiner Nummer dagewesen sein – naja). An mir fuhren jede Minute ca. 10 Busse vorbei. Mein Bus ließ aber auf sich warten. Aber in Asien sind solche Zeiten ja eher als Empfehlung zu sehen. Und wer mal in einer Megacity war, kennt auch das Verkehrschaos.

Nach ca. 30 min kam dann auch der richtige Bus und so Hand raushalten und siehe da – der Bus hält auch für „Weißnasen“ (so werden wir übrigens von den Asiaten genannt). Man leitet mich auch direkt zu einen freien Platz neben einen älteren Mann. Nun kam die Frage der Fragen – „Wo soll es den hingehen?“ bzw. interpretierte ich dass der Schaffner mich solange fragend anschaut. Ich zückte mein Handy und zeigte ihn bei Google meine Zielstraße (45 min Fahrzeit und 25 Haltestellen entfernt). Er meinte dann 8 Bath und das Geld wechselte seinen Eigentümer.

Der Bus war aus den 60-70ern und laut. Manche Fenster hatten keine Glasscheiben und es roch nach Diesel. Der Boden war mit Holz belegt. Ich schaute mir die Leute um mich rum an und scheinbar nahm keiner mich überhaupt wahr. Der ältere Mann neben mir döste auch vor sich hin – wie in DT scheint das Busfahren sehr anonym stattzufinden. Am Ende stieg ich glaube 3 Haltestellen zu früh aus aber das machte nichts. Nach 5 min hatte ich mein Ziel erreicht und das Mysterium „Bus“ war verschwunden.

Author: Ralle

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