Verwirrte am Flughafen

Marco bestätigte mir, dass er jetzt wirklich im Flieger nach Kuala Lumpur sitzt und hoffte dass jetzt alles klar geht. Somit machte ich mich auch auf den Weg zum Flughafen. 

Am Abend zuvor hatte ich mich beraten lassen und wusste nun wie ich am besten zum Flughafen komme. Die Variante „Taxi“ ist ja schön, aber auch im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten am teuersten. Man erzählte mir, dass ich für 12 MYR (ca. 2,50 €) mit dem Bus zum Flughafen komme. Taxi ist da mit ca. 15€ schon ein bisschen kostenintensiv. So machte ich mich auf dem Weg zum Busbahnhof. Auf der Karte sah das recht einfach aus aber naja folge den blauen Punkt ist nicht gerade mein Fachgebiet. Nachdem ich mich ein bisschen verlaufen hatte, habe ich dann doch den Busbahnhof erreicht. Im gleichen Moment bekomme ich die Nachricht von Marco – „Bin gerade gelandet!“.

Dann muss ich wenigstens nicht warten, sondern er – perfekt!

Im Bus hat alles geklappt, bis wir den Flughafen erreicht hatten und ich mich entscheiden musste. Ich wusste nicht, dass der Flughafen aus zwei Teilen besteht und diese nach Fluglinien aufgeteilt ist. 

Mit welchem Anbieter kommt Marco an? Keine Ahnung.

Also bin ich erstmal aus den Bus gestiegen und auf zum Ankunftsbereich. Marco hatte mir seinen Bereich ausführlich beschrieben und so war ich mal wieder am suchen. Aber da gab es keinen Bereich der so ähnlich aussah und auch kein Marco. Nach einem kurzen Gespräch am Informationsschalter wusste ich, dass ich am falschen Flughafen war. Nicht schlimm es fährt ein Zug zum anderen Flughafen und somit waren wieder 15 min rum. Nun war ich in dem Bereich den Marco mir beschrieben hatte, aber wo war Marco. 

Die meisten Telefonate werden ja in Sichtweite geführt.

Nun ist er da. Er wartet schon seit 4 Monaten auf den Moment und konnte es gar nicht erwarten.

Marco ist nun auch ein Backpacker – Glückwunsch!

Was soll ich sagen, zwei Blinsen machen es nicht einfacher. Wir mussten wieder zurück zum anderen Flughafen und das war auch nicht besonderlich schwer. Aber wir sind erstmal in die falsche Richtung gefahren und ich meinte dann zu Marco wir fahren zu lange! Wir sind falsch und müssen aussteigen. Marco meinte aber auch, dass die Frau am Schalter „Gleis B“ gesagt hat. Aber naja falsch bleibt falsch – also zurück.

Am Ende haben wir es ins Hostel geschafft. Marco bekommt direkt ein Upgrade und bei mir vergessen sie das Zimmer um einen Tag zu verlängern, obwohl ich beides in einem Gespräch organisiert hatte. Zumindestens dachte ich das. Marco schläft in einem Zweibettzimmer mit Fenster und ich in einem Zimmer so groß wie das Bett. Es sei ihm gegönnt.

Das letzte Abenteuer

Ich bin aus meinen schönes Zimmer ausgezogen und hab mich noch einmal auf den Weg gemacht. Mein letzte Reise führt mich mal wieder nach Kuala Lumpur. Diesmal verlasse ich aber den Flughafen und schaue mir das 6 Land in Asien an – Malaysia.

Als ich die typischen Hürden gemeistert hatte, ging es zum Hostel. Da die Preisunterschiede zwischen Taxi, Bus und Train nicht groß waren, habe ich mich für die bequeme Variante entschieden – Taxi. Leider fand die Grap-App mein Hostel nicht und so nahm ich ein größeres Einkaufszentrum in der Nähe. Im Taxi versuchte ich dem Taxifahrer dann zu erklären, wo ich denn eigentlich hin wollte. Das klappte auch irgendwie. Anstatt die Adresse des Hostel in sein Smartphone einzugeben, nahm er mein Smartphone und nutzte dort Google-Maps. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn ich mein Handy wiederbekomme. Naja so fuhr er mit deutschen Fahrrichtungsanweisungen durch Kuala Lumpur! Wir sind so auch ans Ziel gekommen. 

Als ich 23 Uhr das Hostel erreichte, erhielt ich die Nachricht das Marco in Amsterdam gestrandet ist. Der Kerl fliegt einmal in seinem Leben und strandet direkt! Ich habe gedacht, ich habe das Pech gepachtet – Marco kann sich aber auch sehen lassen. Somit wurde der Abholtermin von Samstag auf Sonntag verschoben. Am nächsten Morgen hat Mo (ein Iraner) mich nicht in Ruhe gelassen bis ich zu seiner Stadttour zugesagt hab.

Somit verbrachte ich einen schönen Tag mit Iraner, Palästiner, Ägypter, Chinesen, Portugiesen, Kanadier und ein paar Deutschen. Wir haben uns viele verschiedene Sachen angeschaut und das beste war alles war „kostenlos“. Wir hatten viel Spaß.

Heimkehr

Gestern war 01.10.2019 und als ich das sah und realisierte, wurde mir klar, dass ich in genau 30 Tagen in Berlin bei meiner Schwester auf dem Sofa sitzen werde. Jetzt ist dieses Information ja nicht wirklich „neu“. War der Termin in der Vergangenheit noch soweit weg, ist er nun greifbar nah. Deutlich wird das an den abgeschlossenen Verabredungen. Hier stehen viele schöne Begegnungen an – u.a. die Geburtstagsparty von Lisa zu ihrem 30 oder die Schnullerparty von Tina und Daniel. 

Und so schweifen meine Gedanken in den letzten Tagen ab und denke über das Erlebte nach. In den letzten Monaten habe ich viele herzhafte Menschen kennengelernt, die mich inspiriert haben. So habe ich mich auf Abenteuer eingelassen, die aus der Sicht eines Deutschen mit seinem Ordnungs- und Sauberkeitssinn von Anfang an zum Scheitern verurteilt schienen und trotzdem im asiatischen Sinne funktionieren. Der Glaube, dass es schon funktionieren wird und ein Lächeln im Gesicht machen viele Sachen möglich. Hierbei habe ich mich oftmals gefragt, wie das funktionieren soll?!

Die Antwort ist einfach. Die Menschen sind für alles offen und nicht auf bestimmte Verhaltensmuster eingefahren (in DT ist das meistbenutzte Wörter auf Arbeit – „Das haben wir schon immer so gemacht). Infolgedessen sind sie auch bereit Risikos einzugehen. In DT ist der Erfolgsdruck überall gegeben und es gibt keine Kultur des „Scheitern“. Hier wird das „Trial-Error-Methode“ angewandt, d.h. wenn es nicht funktioniert, probieren wir es halt anders. Aber ich schweife ab … 

Zur jeder Reise kommen aber auch Erkenntnisse, die mich traurig machen. Sei es die allgegenwärtige Armut der Menschen in Asien, die zunehmende Umweltverschmutzung oder die Auswirkung des Vietnamkrieges (obwohl der Krieg bereits fast 50 Jahre vorbei ist, sind die Auswirkungen noch erdrückend sowohl in Vietnam als auch in Kambodscha) sowie der Genozid der Roten Khmer in Kambodscha (um das einmal zu verdeutlichen, hier wurden, abhängig von den Geschichtsunterlagen, um 30% der Bevölkerung ermordet, d.h. in DT würden in 4 Jahren ca. 30 Mio. Menschen verschwinden ohne das die Weltgemeinschaft einschreitet. Bloß zur Information, das Khmer-Regime wurde bis in die 90er von der BRD unterstützt, obwohl die Aufklärung des Genozids bereits allgegenwärtig waren! Hier wurde die nachfolge Regierung als Terroristen deklariert. Ist wahrscheinlich nicht das erste mal und wird auch nicht das letzte Mal in der Geschichte sein). 

Des Weiteren ist das Auftreten von westlichen Touristen/Immigranten oftmals sehr beschämend und das denken/auftreten ist oftmals von „kolonialen“ Verhalten geprägt. Hierbei schämt man sich für dessen Auftreten und ist immer wieder überrascht, wie ruhig und gelassen die Beleidigung der Kultur oder das Verhalten der Immigranten durch Höflichkeit und Respekt seitens der Asiaten begegnet wird. 

Die gute Laune der asiatischen Menschen ist ansteckend und das obwohl die Lebensumstände nicht hervorragend sind, haben die Menschen immer ein Lächeln auf den Lippen.

Ach ja auf der Reise habe ich auch wundervolle Landschaften und Kulturen gesehen.

Plastik statt Muscheln

Ich habe lange überlegt, ob ich mich zu diesen Thema hier in meinen Blog äußere aber ich glaube der Impuls der Aufklärung sollte ich zumindest mit einem guten Beispiel vorangehen. 

Wie ihr wisst bin ich gerade auf Koh Samui und die Insel ist bekannt für seine schönen Strände und das türkisfarbene Meer. Leider sind die Meere voll mit Müll aller Art und diese landen auf kurz oder lang entweder im Magen von verschiedenen Lebewesen im Meer oder aber am Strand.

Hier ist immer wieder die Forderungen von den Touristen zu hören, dass der Strand doch gesäubert werden kann. Ein Problem ist, dass neben den Müll aus dem Meer auch die Touristen nach den Strandbesuch ihren mitgebrachten Müll nicht wieder mitnehmen! Hier wird dann erwartet, dass das schon jemand macht. Ja, das passiert wenn da gerade ein „schöner“ Hotelkomplex steht und der macht auch nur „seinen“ Strandbereich sauber. Ansonsten kommt in der Nacht kein Heinzelmännchen und räumt da auf. Das Ergebnis ist die Vermüllung des Strandes nicht nur von der Meeresseite.

Ein weiterer Punkt ist, dass viele asiatische Länder die Ausfuhr von Muscheln/Korallen verboten ist und unter Strafe gestellt haben, d.h. die Touristen müssen Strafe zahlen und das Gesammelte abgeben. Leider landen diese nicht zurück an ihren „Platz“. Trotzdem ist die Hauptbeschäftigung der Touristen am Strand diese einzusammeln und somit die Rückzugsbereiche für kleine Fische/Krebse und andere Lebewesen für immer zu zerstören. Wir reden hier nicht von ein oder zwei Muscheln die entfernt werden. Für den einzelnen Tourist mag das stimmen, aber die Masse macht das Problem. Hier kommen mehrere millionen Touristen und legen so ein Verhalten an den Tag.

Um das zu verdeutlichen, wenn du ein Haus hast und jeden Tag kommen ein paar Leute vorbei und nehmen einen Stein von deinem Haus/Grundstück mit, ist das zwar ärgerlich aber man sieht keinen Unterschied. Nach 2-3 Monaten wird aber die Substanz des Hauses schon angegriffen und nach 1 Jahr steht dein Haus vielleicht nicht mehr.

Ich habe mir zur Angewohnheit gemacht, dass ich eine Plastiktüte (die bekommt man hier manchmal so schnell angedreht bevor man „nein“ sagen kann) in meiner Tasche habe. Hier kommt meine Cola-Dose rein (nachdem ich sie ausgetrunken habe) und wenn ich auf dem Rückweg so am Strand lang laufe kommen da jeder Müll rein den ich sehe. Am Schluss landet der Müll in den vielen Mülleimern. Das schlimme ist manchmal laufe ich nicht mal 20m und der Beutel ist voll. Hier wird einen erstmal bewusst wieviel Müll in der Gegend rumliegt. Auch den Kindern kann damit den bewussten Umgang mit Müll nahebringen. Also zeigt euren Kindern nicht nur die Schönheit der Muschel, sondern auch dessen Bedeutung für das Ökosystem. 

Das ist übrigens nicht nur ein asiatisches Problem. Man kann das weltweit beobachten, dass der eigene Müll nicht den Weg in die Mülltonne findet, sondern einfach bloss fallen gelassen wird. 

Also bitte wenn ihr das lest und ihr seit wieder einmal am Strand oder seid:

Keine Muscheln sondern den angeschwemmten Plastikmüll einsammeln! Jedes stückchen Müll verringert das Problem.

Die Zeit hat keine Bedeutung

Als ich die Entscheidung getroffen hatte einen kompletten Monat in Koh Samui zu bleiben, bekam ich immer wieder Nachrichten ala 

„Was machst du da einen ganzen Monat? Wird dir da nicht langweilig?“

Es gibt da natürlich mehrere Ansichten. Auf der einen Seite bin ich auf den ersten Blick „alleine“ und da hier „Offseason“ ist, wird man hier auch nicht viele andere Leute treffen. Das hört sich für viele Menschen nicht gerade nach einem schönen Abschluss einer Reise an.

Aus meiner Perspektive sind es nur noch ca. 5 Wochen bis ich wieder nach Hause fliege. Nachdem ich mich wieder bei allen Blicken gelassen habe (bzw. gezeigt habe, dass ich noch am Leben bin) und ich mein WG-Zimmer bezogen/eingerichtet habe, wartet das typischen deutsche November-Wetter, der Behördenmarathon und die Suche nach einer neuen Beschäftigung inclusive Bewerbungsgespräche auf mich – sozusagen das „normale“ Leben.

Daher finde ich den Gedanken an Sonne, Strand und türkisfarbenes Meer sehr verlockend. Ich genieße die Ruhe vor dem „normalen“ Alltagswahnsinn am Strand und schaue den Wellen zu. Hier wird das eine oder andere Buch gelesen und meine Gedanken lasse ich einfach mal laufen. 

Junge – sagt dir eigentlich die Worte „Grammatik“ und „Rechtschreibung“ etwas

Ihr habt es schon schwer mit mir! Meistens schreibe ich ja ca. 30-40 Minuten an einem Beitrag und lese ihn mir auch mehrmals durch bevor ich diesen veröffentliche. Hierbei versuche ich die Geschichten sowohl ernsthaft als auch humorvoll zu umschreiben. Die Geschichten sollen nicht nur eine Ansammlung von Wörtern sein, sondern das „erlebte“ zum Leben bringen.

Aber naja scheinbar fühlt sich der Fehlerteufel bei mir sehr wohl. Ich habe mir gerade ein paar ältere Beiträge angeschaut und war geschockt über dessen Ausgestaltung. Trotz der Fehler hoffe ich, dass ihr euch meine Geschichten gefallen und ihr Spaß beim lesen habt.

Der geteilte Geburtstag

Es war wieder einmal soweit und es ist wieder ein Jahr rum. Obwohl ich bereits 2,5 Jahre im Ausland gelebt habe, war ich zumeist zu meinen Geburtstag in der selben Zeitzone wie meine bessere Hälfte. Als Zwilling feiere ich seit 32 Jahre meinen Geburtstag mit meiner Zwillingsschwester Susi.

Dieses Jahr sollte es aber anders laufen. Ich habe in Thailand 5 Stunden Vorsprung und so konnte ich 5 Stunden meinen Geburtstag früher feiern (naja leider ist es bereits nach Mitternacht und so verbrachte ich die Zeit mit schlafen) und meine Zwillingsschwester Susi gesellte sich dann um 5 Uhr (thailändische Zeit) dazu. Gleichzeitig war 19 Uhr (deutsche Zeit) mein Geburtstag bereits zu Ende und meine Schwester hatte nun „ihren“ Geburtstag für sich.

Auf diesen Weg nochmal – Alles gute

 

Thailändische Bürokratie

Wie schnell die Zeit vergeht. Am Sa den 14.09.19 müsste ich Thailand verlassen. Seit geraumer Zeit habe ich mir dazu natürlich Gedanken gemacht. Wie ihr wisst, genieße ich die Zeit hier und überlass den „Touristen“ den Vortritt. Als ich dann letzte Woche ein schönes Zimmer auf Koh Samui gefunden hatte und dieser Zimmer die Bewertung von zwei Tagen überlebt hat (hier schaue ich ob ich mich wohlfühle und wie die Umgebung ist. Manchmal wirkt es auf dem ersten Blick perfekt aber beim zweite Blick will man flüchten), habe ich mich entschieden meinen Aufenthalt in Thailand um 30 Tagen zu verlängern. Somit war der weitere Schritt mein Visum entsprechend anzupassen. Ich hatte mich bereits im Vorfeld darüber informiert und wusste daher, dass es auf Koh Samui ein Immigration Office gibt. Somit hieß es sich auf den thailändischen Papierkram einzulassen.

Was braucht man hierfür:

  1. Passbild (muss nicht aktuell sein! Im Internet hat jemand eines verwendet was bereits 10 Jahre alt ist und ist damit durchgekommen.)
  2. Kopie des Reisepasses insbesondere der Arrival Card und Visa-Stempels
  3. das Wichtigste – 1900 Bath (ca. 60€) Gebühren

Da das Immigration Office außerhalb ist, muss man da erstmal hinkommen. Laut Grab werden hierfür nochmal ca. 800 Bath (ca. 25€) fällig. Um den Ansturm und lange Wartezeiten (laut Internet soll man 2-3 Stunden einplanen) zu vermeiden, plante ich frühs gegen 8 Uhr dort aufzuschlagen.

Als ich dort ankam, war ich erstmal ein bisschen verwirrt, da der Eingang auf der zweiten Etage ist. Die erste Etage ist mehr oder weniger eine offene Halle mit Bänken. Beim betreten der Behörde war dort schon einiges los und so stellte ich mich an einem Schalter „Information“ an und ließ mich erstmal beraten. Zum Glück sprechen die Mitarbeiter alle sehr gut Englisch und so war die Kommunikation kein Problem.

Ich erhielt ein Formular zum ausfüllen. Ein paar Felder war selbst erklärend und andere waren eher verwirrend. Nachdem ich zum zweiten Mal das Formular ausfüllte (naja Fehlinterpretationen und mehrmaliges Durchstreichen des Geschriebenen waren nicht gerade hilfreich). Hier war ich zum Glück nicht der einzigste der am verzweifeln war. Ich stand in einer Runde mit Engländern und Schweizern die versuchten den tieferen Sinn des Formulars zu erkennen und entsprechend auszufüllen. Als ich damit fertig war, brauchte ich nur noch Kopien für von meinen Pass. Asiaten sind da sehr geschäftstüchtig und so gab es ein kleines Häuschen vor dem Immigration Office. Hier konnte man gegen ein paar Bath alles bekommen was man brauchte. 

Nun war es an der Zeit mir eine Nummer geben zulassen und zu warten. Wie ich bereits erwähnte, wurden ca. 2-3 Stunden veranschlagt, daher war ich überrascht als die Frau die Nummer 7 aufrief und naja ich war die Nummer 9. So saß ich vielleicht 5 min und konnte fast direkt an den Schalter. Am Schalter bearbeiten 4 Frauen meinen Antrag und ich bekam, nach der Zahlung der Gebühr, meinen neuen Stempel. 

Nach ca. 1 Stunde war ich fertig. Ich hatte mir die Sache komplizierter vorgestellt. In den verschiedenen Reisebüro wird dieser Dienst übrigens für 4000-5000 Bath (ca. 120-150€) verkauft und man muss trotzdem persönlich vorstellig werden. 

Zurück zur Normalität

Nach 7 Tagen haben Christian und Andre mich verlassen. Eine Unterhaltung im Shuttlebus zur Insel Koh Tao führten zu einer Woche „Power“-Urlaub mit viele Action und wenig Schlaf. Ich möchte euch kurz die beiden vorstellen:

Christian ist genauso alt wie ich und kommt aus Flensburg. Er arbeitet seit seiner Lehre in einem Elektronikgroßhandel und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit einer Vielzahl von Hobbies und Geschäften. Ein Hobby ist u.a. die Fotografie. Ein Bild was er in Bangkok gemacht hat, hat er innerhalb von 30 min auf einer Webseite für 150€ verkauft (auf der Webseite werden Bildrechte gehandelt). Nachdem er mir ein paar Bilder gezeigt hat, die er geschossen hat, war ich sprachwörtlich „sprachlos“. Alles was sich um Technik dreht ist sein Ding und was mich ja dann immer begeistert, wenn Menschen das so gut machen, dass andere Menschen bereit dafür sind Geld zu zahlen.

Andre ist 37 und arbeitet/lebt in Hamburg (die beiden kennen sich aus ihrer Jugendzeit). Er arbeitet in einem Marketingunternehmen. Andre ist eine frohnatur und für jeden Unsinn zu haben. Um euch Andre besser zu verdeutlichen hier eine kurze Geschichte. An dem zweiten oder dritten Abend haben wir bis weit nach Mitternacht erst auf der „Bar-Meile“ und dann auf der Terrasse von Christian verbracht. Naja der Nachbar im Bungalow war da natürlich nicht so begeistert und machte seinen Sinn nach Ruhe deutlich, indem er „laut“ die Tür seines Bungalows zuschmiss. Da wir alle schon einem im Tee hatten, haben wir das natürlich nicht ernst genommen. Naja am nächsten Tag wurde es noch später und Andre war erst gegen 5 Uhr im Bett (ich hatte mich schon um zwei abgeseilt – das ging übrigens die meiste Zeit so). Als wir uns frühs um 10 Uhr wieder zum Frühstücken getroffen haben, ist Andre anstatt auf Christian‘s Terrasse zu kommen auf die Terrasse des „Nachbarn“ gelaufen und da saß auch gerade der Nachbar. Naja Andre quatschte den armen Kerl auf Deutsch zu und der flüchtete in seinen Bungalow. Es dauert ein paar Sekunden eh Andre mitbekam, wo er gerade war. Der Nachbar hat bestimmt gedacht Andre will ihn aufs Maul hauen.

Die beiden haben viele Sachen digital festgehalten und Christian bereitet die Sachen jetzt auf und lässt mir diese dann zukommen. Hier sind dann Videos von Ralle auf einen Roller zu sehen oder verrückte Bilder von Ereignissen der Woche. Ich bin gespannt!

Obwohl die Zeit mit den beiden sehr intensiv war, war es insgesamt eine coole Zeit und wir hatten viel Spaß. Da ich neben den beiden noch einen Amerikaner kennengelernt habe, planen wir im nächsten Jahr einen Urlaub in den Staaten. Wenn ich daran denke, habe ich bereits jetzt schon einen Kater. 

Jetzt kehrt die „Normalität“ für mich zurück und ich brauche erstmal Urlaub von dieser Woche. 

Es war ja nur eine Frage der Zeit

In meiner Zeit in Asien laufe ich am Tag ca. 6 km und nutze mehr oder weniger die öffentlichen Verkehrsmittel. Hierbei kommen mir immer wieder Backpacker mit Motorroller entgegen, die mehr oder weniger Erfahrungen mit den Führen des Rollers haben. Da ich den Verkehr hier mehr als Chaos bezeichne und viele Backpacker kenne die Unfälle (es gibt sogar ein typischen Begriff „Thailand-Tattoo“. Dieses Tattoo erhalten Touristen, wenn sie sich am Auspuff ihre Waden verbrennen) mit dem Roller/Motorrad hatten, stand die Miete eines Rollers nie zur Frage. Ich war oftmals mit mir selbst unzufrieden, weil ich dadurch viele schöne Ecken der Länder nie gesehen habe. Für mich ist es wichtiger „Heil“ nach Hause zurückzukehren und auch bin ich kein guter Autofahrer (deswegen wird aus mir bestimmt „guter Roller-Fahrer“ -Sarkasmus-Off-).

Naja wir saßen am ersten Abend auf Koh Tao und sprachen über die weiteren Tage. Christian besitzt keinen Führerschein und wollte auch keinen Roller mieten. Andre fährt seit er 17 Jahre alt ist Motorrad und wollte unbedingt die Insel mit dem Roller erkunden. Beide guckten mich anschließend an und wollten meine Einstellung dazu wissen. Die Horrorgeschichten konnten beide nicht abschrecken und so meinte ich dass ich noch nie einen Roller gefahren bin.

Kurzgesagt haben wir uns am nächsten Tag zwei Roller gemietet und ich setzte mich zum ersten Mal in meinen Leben auf einen Roller. Nach 2 min Einführung ging es schon los. Ich versuchte mich und andere nicht umzubringen und fuhr langsam los (ich bin 20-30 km/h die ersten Minuten gefahren und hätte mich ein Fahrradfahrer überholt, hätte mich das nicht gewundert). Andre ist direkt los und war nach nichtmal 1 Minute aus meinen Sichtfeld. Da die beiden kein Internet hatten, versuchte ich sie anzurufen aber naja ohne Internet zwecklos. So fuhr ich direkt zu der ersten Aussichtsplattform (ich hatte mich kurz mit Christian und Andre darüber unterhalten als einer von vielen Punkte die wir uns anschauen wollten). Als ich dort angekommen bin (hab immer noch keinen umgebracht und der Roller war auch noch heil – das machte mich schon ein bisschen Stolz), checkte ich mein Telefon und siehe da eine Nachricht. Nachdem ich Andre mitteilte wo ich bin, kamen die beiden nach. Wir einigten uns darauf, dass wir vorher sagen wollen wo wir hinwollen und falls wir uns verlieren uns dort treffen. Im weiteren Verlauf (wir hatten insgesamt 3 Tage einen Roller auf Koh Tao und Koh Samui) fuhr Andre vor und wartete ab und an bis ich wieder in Sichtweite war.

Nach und nach wurde ich auch mutiger und so fuhr ich, sofern der Verkehr es zuließ, 50 km/h. Mir machten in Koh Tao aber mehr die steilen und engen Bergstraßen zu schaffen. Senkrecht steile Straßen war keine Seltenheit und schon Standard. Hoch ist ja immer kein Problem aber den Weg nach unten ist da schon ein Abenteuer und ich habe mir regelmäßig fast in „Hose geschissen“. Man meistert diese Situationen mit Schrittgeschwindigkeit und ruhigen Atmen.

Bei einer Straße meinte, ich zu den beiden, dass ich da nicht langfahre. Hier sind wir bereits über unbefestigte Straßen gefahren, die mehr oder weniger vom Regen ausgewaschen waren. Nun ging es nach einer Aussichtsplattform einen weiteren steilen Berg hoch. Mein Bauch sagte mir, dass wird nichts. Die beiden versuchten mich noch zu überreden aber ich blieb dabei und mein Gefühl sollte recht haben. Da es bereits gegen 18 Uhr war und es hier schnell dunkel wird, bin ich zurück zum Resort gefahren.

Am Abend erzählte man mir, dass Andre fast einen Abhang mit den Roller runtergefallen ist und der Weg immer schlechter wurde. Wenn einer der schon mehrere Jahrzehnte Motorrad fährt mir erzählt, dass er da einen Moment „Panik geschoben“ hatte und nur in Not die Stelle gemeistert hat, hat das schon einen gewisse Aussagekraft.

Ob ich mir jetzt immer ein Roller mieten werde? Eher nicht! Mit Andre an meiner Seite habe ich mich schon sehr sicher gefühlt. Bei jeder Situation die mir nicht geheuer war, habe ich ihn um Hilfe gebeten. Auch sind die Inseln sehr übersichtlich was den Verkehr angeht. Als Andre einmal durch Bo Phut (größte Stadt auf Koh Samui) fahren wollte, habe ich gesagt dass ich da nicht mitkomme. 

In Thailand muss man nämlich nicht nur auf die verrückten Roller und Autofahrer aufpassen, sondern fährt auch auf der anderen Straßenseite. Auch wird sowohl rechts und links überholt. Und man hat mal schnell den einen oder anderen Roller übersehen. Auf den wenig befahrenen Straßen der Insel wartet man halt solange bis wirklich keiner in Sicht ist und fährt dann. In der Stadt wartet man da umsonst.

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