Wer lesen kann ist klar im Vorteil

Ich habe ja bereits gesagt, dass der erste Teil für meine Reise durch Vietnam sich dem Ende zuneigt. Der Plan für das Weiterreisen steht auch schon. Es geht ins Nachbarland Laos. Da ich schon skurrile Geschichten von Busreisen nach Laos gelesen habe, war meine Entscheidung klar – eine Busfahrt über 24-36 Stunden (bei 36 Stunden ist der Bus kaputt gegangen) um ins Nachbarland Laos zu kommen, kommt für mich nicht in Frage. Da ich auch nicht laufen will, muss ich wohl fliegen. Also durchsuchte ich diverse Webseiten nach einen guten Flug. Den habe ich auch gefunden. Ich checke das dann auch immer wieder mit anderen Seiten ab. Ich freute mich bereits 10€ gespart zu haben und war fleißig am Daten eingeben. Fertig!

Naja als ich das Ticket aufgemacht habe, guckte ich nicht schlecht. Ich wollte doch nicht im Juli fliegen sondern nächste Woche. 

Scheiße! Muss jemand im Juni von Da Nang nach Vientiane? Ich hätte da ein Ticket.

Also alles nochmal von vorn und da muss ich wohl ein paar Bier weniger trinken. Jule wenn du das liest, ja ich komme nächstes Mal direkt zu dir!  

Nicht schon wieder

Da ihr jetzt den coolen Teil der Reise gehört habe, wäre es ja toll gewesen wenn nicht passiert wäre. Leider war das nicht der Fall. Der Mini-Bus ging auf der Reise von Phong Nha zu den Vinh-Moc-Tunnel kaputt.

Ich zu meinen Teil habe Musik gehört und mir die Landschaft angeschaut. Daher habe ich mich gewundert, warum der Kerl in der Stadt so langsam fuhr. Da die Leute immer noch irgendwelche Leute oder Ware mitnehmen, dachte ich mir erst nicht dabei. Naja der Fahrer unterhielt sich kurz mit einer vietnamesischen Touristin und danach wurden wir auch aufgeklärt. Das Auto ist kaputt und wir müssen warten bis ein Ersatzauto gebracht wird. Auch meinte Sie wisse nicht ob das ganze Gepäck mitkommen kann. Ich dachte mir:

Nicht schon wieder. Kann das nicht einmal eine normale Fahrt werden.

Nach 15 min kam der Ersatz und wir wurden verladen. Nach Ankunft bei den Tunneln checkte ich ob mein Zeug auch das Auto gewechselt hat – ja alles dabei. Mit 1,5 Stunden Verspätung kamen wir auch in Hue an. 

Vinh-Moc-Tunnel

Als ich meine Weiterfahrt nach Hue buchen wollte, ist mir die DMZ-Tour aufgefallen. Anstatt von 200k dong sollte ich 500k dong bezahlen und bekam dafür eine Tour zu den Vinh-Moc-Tunnel, Übergang zwischen der früheren Grenzlinie zwischen Nord- und Südvietnams sowie das dazugehörige Museum zu sehen. Auch musste ich mich nicht nochmal in einen Sleeperbus setzen.

Für alle die noch nie was von den Tunnelsystemen in Vietnam gehört haben hier eine kleine Aufklärung. Damals unterscheidet man zwischen zwei Arten von Tunnelsystemen. Für Touristen gibt es hierfür zwei Standorte Saigon bzw. Ho-Chi-Minh oder Vinh-Moc. In Ho-Chi-Minh-Stadt kann man sich die Angriffstunnelsysteme ansehen. Bei diesen Tunneln ging es vorwiegend darum, sich schnell vor den Amerikanern zu verstecken bzw aus den „Nichts“ heraus anzugreifen. Die Tunnel wurden für die Touristen vergrößert, da ein normaler Europäer da nicht durchkommt. Bei einer Tunnelhöhe von 0,50 cm kann man höchstens kriechen. Bei den Vinh-Moc-Tunnel handelt es sich dagegen um ein vollständiges Tunnelsystem das über 3-Ebenen inclusive Krankenhaus, Lagerräume, Toiletten, Unterkünfte und Schulungsräumen usw. ging. Das Tunnelsystem bot ca. 600 Personen Schutz und ist heute das letzte noch existierende Tunnelsystem dieser Art. Jedes Dorf hatte seinen eigenes Tunnelsystem.

In der Zeit des Vietnamkrieg wurde, trotz täglicher Bombardierung, kein Dorf aufgegeben. Das Gebiet zählt zu den am meisten bombardierten Gebieten auf der Welt. Pro Einwohner wurden ca. 7 Tonnen Bomben abgeworfen. Was mich immer wieder verwundert, dass es hier selbst 30 Jahre nichts von Bedeutung gibt – keine Industrie oder Bodenschätze! Reine Ideologie

Ich schaute mir also die Vinh-Moc-Tunnel an. Die Tunnel bestehen heute aus ca. 800 m von einst 42 km Tunnelsystemen und sind ca. 1,50m hoch. Mit jeder neuen Bombe die Tiefer in den Untergrund eindringen konnte, wurden neue tiefere Tunnelsysteme angelegt. Heute ist die unterste Ebene 30 Meter unter der Oberfläche. Als ich da unten war, war ich verwundert wie gut klimatisiert die Anlage durch die Belüftungssysteme sind. In Hue sind es zur Zeit ca. 37-38 Grad und im Tunnel waren es konstante angenehme 25 Grad. 

Neben den Tunnelsysteme war ich von Hien Luong Bridge begeistert. Die Brücke war die Grenze von Nord- und Südvietnam. Man kann selbst über die Brücke gehen und überquert die ehemalige Grenze. Hier wurde mir bewusst, was mir der Kalender jeden Tag erzählt, meine erster Teil meiner Vietnamreise geht bald zu Ende.  

Scheiße du sprichst ja deutsch

Grundsätzlich mag ich ja meine deutschen Backpackerkolleginnen und -kollegen aber mir erschließt es nicht warum ich ein Land, Sprache und dessen Kultur kennenlernen will und dann nur mit Leuten aus dem Heimatland abhänge. Aber naja zurück zur Geschichte.

Da ich zur Zeit mit Loreto unterwegs bin, spreche ich den ganzen Tag nur English. Auch war meine Bettnachbarin ein australisches Mädchen aus Sydney. Mit der ich mich immer wieder lange über das Leben in Australien und Japan unterhalten habe. Es checkten nun 2 deutsche Jungs im Zimmer ein. Und da ich meistens keine Lust habe mich als Deutscher zu erkennen zu geben, habe ich auch mit denen Englisch unterhalten. Gestern Abend gegen 11 Uhr bin ich ins Zimmer und machte mich bettfertig. Der eine Deutsche schaute sich gerade ein Video mit Lautsprechern an, obwohl Loreto schon im Bett lag (kein Anstand mehr die Leute). Naja er bekam ein Anruf von einer Freundin und sie diskutierten über Lautsprecher über ihr Beziehungs- und Sexleben. Nach 10 min war es mir zu blöd und ich sagte ihn

ich freue mich ja das ihr euch beide so gut versteht aber könntest du deine Kopfhörer benutzen oder rausgehen zum telefonieren? Loreto schläft auch schon oben.

Antwort

Scheiße! Du sprichst wohl deutsch. Ja klar. Sorry

Seine Freundin hat sich totgelacht und er meinte nur zu sich selbst scheiße ist das peinlich. Früher dachte ich mir Englisch als Muttersprache zu haben, würde einiges erleichtern, Aber heute weiß ich, dass man mit zwei oder mehreren Sprachen viel mehr Spaß hat .

Von Hängematte zur Hängematte – was für ein Stress

Trotz der Hitze (wir haben es jetzt 36 Grad und die Sonne gibt ihr bestes) haben wir uns auf den Weg gemacht ein typisch vietnamesische Dorf mit dem Fahrrad zu erkunden. Trotz des Vorsatzes frühs aufzustehen, sind wir erst gegen 11 Uhr weggekommen und waren gleich in der Mittagshitze. Naja wir können ja nicht den ganzen Tag am Pool sitzen. Das Ziel lag ca. 13 km entfernt und versprach Einblicke in das typische Dorfleben. Naja soviel haben wir nicht gesehen außer das die Maisernte eingeholt wird und überall zum trocknen ausgebreitet wurde. Auch der Anblick von frei lebenden Kühen und Hühner ist für mich ja toll. Aber wen ich dann sehe wie das Fleisch geschlachtet wird. Sauberkeit ist in Vietnam nicht an erster Stelle. Aber ich hab mir heute gedacht, dafür stopfen wir unser Fleisch mit Medikamenten voll und hier fällt das Fleisch mal in den Dreck oder liegt den ganzen Tag in der Sonne. Dafür haben die Tiere ein glückliches Leben und können sich soviel bewegen wie sie wollen.

Welches Stück wird den von euch bevorzugt?

Wir haben es zum ersten „Rastplatz“ geschafft und uns erstmal eine Stunde auf der Hängematte ausgeruht und so ging es eigentlich den ganzen Tag weiter. Von einer Hängematte zur anderen. Tagesabschluss war der Pool. Was für ein Stress. 

Phong Nha

Das Gebiet rund um Phong Nha ist für seine Höhlensysteme bekannt. Ich hatte vor geraumer Zeit einen Artikel in der GEO dazu gelesen. Kurz danach wurden noch weitere Höhlen vermessen und die Höhle „Paradies Cave“ ist 31 km lang und reicht bis ins Nachbarland Laos. Daher wollte ich mir das mal aus der Nähe anschauen. 

Als wir hier ins Hostel eincheckten, wurden wir aber auf eine weiteren Sachverhalt hingewiesen. Im Vietnamkrieg wurden hier die meisten Bomben und das Entlaubungsmittel „Agent Orange“ (das Zeug wurde übrigens in Deutschland hergestellt) eingesetzt. Die Amerikaner wollten die Versorgungslinien durch den Dschungel unterbinden und bombardierten das Gebiet großflächig – jeden Tag. In der Nacht wurde dann alles wieder aufgebaut. Man geht davon aus das nur 1/3 der Bomben explodiert sind und der Rest noch in der Erde schlummert. Dazu wurden auch flächenmäßig Minen abgeworfen. Anyway zur Regenzeit bringen Überschwemmungen immer wieder dutzende scharfe Munition ans Tageslicht. 

Hier sollte man also nicht alleine auf Erkundungstour gehen!

Das Gebiet wird auch gerade erst touristisch erschlossen. Überall wird gebaut und der Eigentümer des Hostels erzählte uns, dass vor 3 Jahren hier nur eine Landstraße hergeführt hat und erst mit dem Bau der Hauptstraße sich ein Aufschwung in der Region ergeben hat.

Sleepingbus

Die Landschaft in Tam Coc ist mit Worten gar nicht zu beschreiben – einfach der Wahnsinn. Wir haben uns Mua Cave angeschaut und sind die Treppen hochgelaufen und der Ausblick auf das Tal war jede Stufe wert. Auch eine Bootstour durch die Landschaft zeigte uns die Schönheit von Vietnam.

Die Reise sollte uns nach 3 Tagen Ninh Bin weiter Phong Nha führen. Nach dem letzten Erlebnis wollte ich eigentlich auf den Zug umsteigen. Aber Loreto hatte ein gutes Argument. Der Preis für den Sleeperbus war nur halb so hoch wie das Zugticket. Was soll man dagegen sagen. Ich bin dann mit dem Taxi nach Tam Coc und der Bus sollte uns in einem Restaurant abholen. 

So ein Sleeperbus hört sich grundsätzlich gut an. Man steigt ein und hat eine Art Bett und schläft während man gefahren wird. Frühs ist man ausgeschlafen und hat noch die Unterkunft für die Nacht gespart. In der Theorie hört sich das gut an aber die Praxis weicht erheblich davon ab. Die Liegeschalen sind für „Asiaten“ ausgelegt. Mädels sind hier im Vorteil. Sie passen meistens recht gut in die Schalen. Ich bin zu dick und meine Schultern passen gerade mal so rein. Ich Ecke immer an wenn jemand durch die Gänge läuft, aber das kenne ich schon aus dem Flugzeug. 

Als ich den Bus einsteige, ist der Bus bereits voll und ich bekomme die Pole-Position im Bus und natürlich darf ich oben schlafen. Ich quäle mich also da hoch und liege. Es geht los. Bereits beim ersten Unebenheit stoße ich mich an der Decke des Buses und hab das Gefühl gleich aus der Schale rauszufallen. Das Gefühl entspricht eher einer Bootsfahrt als einer Busfahrt. Kaum hat man sich daran gewöhnt, fahren wir an eine Tankstelle ran. Wir sind gerade mal 30 min gefahren. Die Jungs die den Trip leiten, verlassen den Bus ohne ein Wort zu sagen. Asien ist bekannt dafür, dass Leute gerne mal in solche Lokalitäten vergessen werden. So eine Geschichte wollte ich euch nicht in den Blog schreiben. Also blieb ich sitzen (ja ihr habt recht! Ich war kurz pinkeln. Aber das waren nichtmal 2 min). Nach einer Stunde kamen die Jungs wieder und es ging weiter. Das hätten die auch sagen können. Da liegen nämlich 30 Leute in ihren Schalen und warten (die Klimaanlage des Busses ist aus – sehr angenehm).

Ich liege da, höre Musik und versuche nicht aus dem Bett zu fallen und da sehe ich, dass der Fahrer des Busses sich einen Film reinzieht. An schlafen war danach nicht mehr wirklich zu denken. Für mich ist der Verkehr hier der reine Wahnsinn und Film schauen, ist da nicht gerade für die Aufmerksamkeit förderlich. Neben den Touristen werden auch unterschiedlichste Güter mit den Dingern transportiert. So fing einer der Fahrer direkt nach der Pause die Gänge mit Matten auszulegen. Wir hielten öfters mal an um weitere Gäste aufzunehmen. Die saßen dann in den Gängen. Man kann sich das gar nicht vorstellen. Der Bus ist voll und es kommen weitere Personen dazu.

Nach 7 Stunden Busfahrt kamen wir dann auch endlich an. Gegen 5 Uhr waren wir hundemüde und hofften direkt einchecken zu können. Naja wir waren naiv. Wir mussten bis 12 Uhr warten bis wir aufs Zimmer konnten. Daher ziehe ich meine Erfahrung aus Australien wieder einmal bestätigt. Transporte in der Nacht bringen nicht viel außer das man total übermüdet irgendwo abhängt und warten muss. Ich ziehe es vor am Tag zu reisen und wenn ich ankomme kann ich direkt ins Zimmer. Bei Übernachtungskosten von 2-10 € halte ich das für sparen an der falschen Stelle.   

Mit dem Fahrrad durch Vietnam

Ich hab euch ja schon erzählt das ich ein Fahrrad gemietet habe um mobiler zu sein. Der Plan war die 11 km nach Tam Coc mit dem Fahrrad zu fahren und dort die ganzen Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Das Fahrrad war jetzt nicht das modernste Fahrrad aber es fährt. Die Bremsen war so laut, dass ich sie nun als Hube mißbraucht habe. Kurze Erklärung – In Vietnam gibt es für mich keine ersichtlichen Verkehrsregeln außer eine „es muss gehubt werden“. Egal was man macht man hubt dabei. Die ersten Straßen waren recht einfach und ich bin durch die unterschiedlichsten Viertel gefahren. Wie immer wurde ich komisch angeschaut. Es gibt nicht viele Personen die hier Fahrrad fahren. Haupttransportmittel ist das Motorrad und ich glaube man bekommt sofort eins bei der Geburt. Somit war ich mal wieder eine kleine Attraktion. 

Nach 10 min wurde ich dann auf eine größere Straße geführt. Obwohl ich schon ein 2 km Umweg in Kauf genommen habe, um der großen Hauptstraße auszuweichen, war diese Straße 4-spurig und vergleichbar mit der B100 in Halle. Stellt euch vor ihr begegnet einen Fahrradfahrer dort. Also fuhr ich ca. 4 km die Straße lang und an mir fuhren LKW´s, Busse und Motorroller vorbei und alle kräftig am Huben. Was für ein Wahnsinn. Auf dem Rückweg habe ich dann auch die Abfahrt verpasst und konnte nicht mehr zurück und bin dann in einen riesen Kreisverkehr geraten. Irgendwie erinnert dieser mich an die Riebeckplatz bevor er neu gemacht wurden ist. Schmeißt euer Kopfkino an und stellt euch das mal vor, euch kommt ein Fahrradfahrer entgegen und man sieht sofort – der kommt nicht von hier und hat keine Ahnung was er da macht. Ich habe es überlebt. Aber es gibt besseres.  

Überraschender Besuch

Ninh Bin ist jetzt nicht wirklich bekannt für seine Sehenswürdigkeiten.  Für mich war es der Ausgangspunkt für Tam Coc und dessen wundervolle Landschaft. Als ich so am organisieren der nächsten Tage war, erhielt ich eine Nachricht von Loreto. Sie folgte mir ein Tag später nach Ninh Bin und hat ein Hostel direkt in Tam Coc. Ich war darüber überrascht, weil sie mir gesagt hatte das sie erst Sapa und Halong Bay machen will. Aber über nette Gesellschaft habe ich grundsätzlich nichts.

Somit wollten wir uns gemeinsam alles anschauen. Wir verabredeten uns für Samstag und sie soll mir Bescheid sagen wenn sie eingecheckt hat. Als ich in Tam Coc ankam, war sie nirgends zu finden und auch an der Rezeption konnte man mir nicht wirklich weiterhelfen. Ich checkte nochmal unsere Nachrichten und da gab es eine kleine Interpretationslücke. Ich hatte ihr nur das Bild vom Aussichtspunkt geschickt den ich besuchen wollte und hab ihr nicht gesagt das ich sie abhole – jedenfalls nicht direkt. Sie hat auch kein Internet und so dachte ich, ich fahre mal zu dem Punkt und schaue ob ich sie finde.

Als ich dort ankam, bekam ich auch schon eine Nachricht. Sie war eingeschlafen und wartet im Hostel. Bewegung schadet ja nicht – also zurück. Sie erzählte mir auch warum sie eingeschlafen ist. Die Jungs vom Bodensee haben den Abend vorher bis 4 gefeiert und sie war mit. Naja wenn der Bus um 8 Uhr fährt und die Tasche gepackt werden muss, bleibt da nicht wirklich viel Zeit zum schlafen.

Eine verrückte Reise

Also bin ich am Freitag von Hanoi nach Ninh Bin gefahren. Diesmal fiel die Wahl auf dem Bus als Transportmittel. Ich war aber nur zu faul nochmal zum Bahnhof zu fahren und dort wieder zu warten. Der Bus holt dich direkt ab – was für ein Service. Es war ja nur eine kurz Fahrt von 4 Stunden.

Es lief auch alles gut. Der Plan war, dass ich am Bahnhof in Ninh Bin rausgeschmissen werde. Das erzählte man mir zumindestens. Aber aus dem Internet kenne ich solche Geschichten schon und es kommt wie kommen musste. Der Bus stoppte „In the middle of nowhere“ und wir mussten aussteigen. Zum Glück war ich nicht der einzigste der damit nicht zufrieden war und ich habe Internet hier somit sagt mir Google wo ich mich aufhalte. Wir haben uns dann zusammengeschlossen und haben einen kleinen Mini-Van gechartert. Und jetzt wird es skurril. Erste Station war das Homestay von einem australischen Pärchen. Als wir die befestigten Straßen und auf irgendwelchen überfluteten Wegen langgefahren waren, meinte der Fahrer zu den Australien, dass sie da wären und aussteigen können. Da stand ein Haus mitten auf dem Feld. Kein anderes Haus in Sichtweite. Die beiden schauten ein bisschen perplex und naja wollte nicht aussteigen. Sie erzählten mir dann, dass das im Internet schöner aussah und sie sich was anderes vorgestellt hatten. Ich sollte der nächste sein.

Wir fuhren also durch ein paar Dörfer und wir kamen in eine Gasse. Die Gasse war nicht wirklich breiter als das Auto und naja da war nun eine Kreuzung. Ich dachte mir nur, dass der da niemals durchpasst. Der Fahrer dekorierte die Mauer rechts und links neu und beim vor- und zurücksetzen hat er anscheinend irgendetwas getroffen. Da war wohl eine Ziege im Weg. Kaum eine gefühlte Sekunde später kamen auch deren Besitzer raus und es ging los. Man braucht jetzt nicht vietnamesisch zu sprechen um dem Gespräch zu folgen. Ich dachte mir nur – bringe mich bitte heil in die Unterkunft. 

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