Unterkünfte für die man bezahlt werden sollte

Thailand verliert mehr und mehr seinen Reisestatus als billiges Urlaubsland und die „Low-Budget-Touristen“ flüchten Richtung Indonesien oder Vietnam. Hier bekommt man mehr für sein Geld und die Unterkünfte sind besser ausgestattet.

Ich habe durch die Reiseroute „Vietnam – Laos – Thailand – Indonesien – Cambodscha – Thailand“ den Abstieg der Reisequalität im Bereich Low-Budget kennengelernt. Natürlich kann man in allen Ländern Unterkünfte für 1-2$ (zumeist Dorms) am Tag bekommen. Habe ich in Vietnam, Laos und Indonesien ein sauberes Dorm mit Klimaanlage vorgefunden, so sind die Unterkünfte in Cambodscha und Thailand schon als „Heruntergewirtschaftet“ zu bezeichnen und von „Sauberkeit“ kann hier keine Rede sein. Thailand ist besonders schlimm. Hier muss man schon lange suchen und am besten sich vor Ort das Zimmer anschauen, bevor man dieses bucht um Überraschungen zu vermeiden (zumeist hat man kaum Chancen sein Geld zurück zubekommen). 

Praktisch bekommt man in Thailand im Preisbereich 10-15€/Nacht ein Zimmer mit Ventilator. Ab ca. 20€/Nacht auch mit Klima (bei dem Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit fast schon Pflicht, wenn man in der Nacht schlafen möchte). Ab 30€/Nacht bekommt man ein schönes Resort mit Pool. Im Vergleich zu Vietnam (das neue Reiseziel für preisbewusste Reisende) bekomme ich für 10€/Nacht ein Zimmer mit Klima inclusive Frühstück (in Thailand bekommt man erst ab ca. 25-30€/Nacht Frühstück).

In Koh Tao bin ich mal wieder in eine heruntergekommene Unterkunft gelandet. Die Bilder im Internet waren schon in die Jahre gekommen und entsprachen nicht ansatzweise dem Zustand vor Ort. Ich frage mich dann immer wie die Leute auf 8-9 Bewertungspunkte kommen (ja ich weiß die sind „Fake“ bzw. „Gekauft“). Da ich auch diesmal mit Kreditkarte im Voraus zahlen musste und die Frau nicht ansatzweise der englischen Sprache mächtig war, sagte ich mir mal wieder 

Es wird schon irgendwie gehen. Die 3 Tage bist du so oder so mehr oder weniger unterwegs.

Bloss um euch den Zustand zu verdeutlichen, habe ich Christian und Andre das Zimmer am 3 Tag gezeigt (das sind die zwei Deutschen die ich auf der Fähre kennengelernt hatte), weil die sich über ihr Resort beschwert hatten. Für mich waren das Luxusbungalows inclusive direkten Strandzugang und Pool und ich war mehr neidisch als alles andere. Als ich die Beiden in mein Zimmer führte, sind die direkt wieder rausgegangen. Sie meinten dann wie ich hier schlafen könnte. Das Zimmer roch nach Schimmel und überall sei es dreckig. Sie würden da nicht mal schlafen, wenn einer sie dafür bezahlen würde. Ich von meiner Seite bin aus Asien schon viel Sachen gewöhnt und bin jetzt nicht wirklich anspruchsvoll. Solange es da nicht reinregnet und das Bett nicht steinhart ist, lege ich mich dahin zum schlafen. 

Die Jungs haben direkt gesagt, sie machen darüber ein Video zur Erinnerung und so spielten wir den Zugang nochmal. 

Am Morgen hatte ich bereits zwei Nächte bei den Jungs im Resort gebucht und die anderen Nächte in der Unterkunft verfallen lassen. Etwas Gutes hatte der Ausflug für die Jungs. Sie sahen nun die eigene Unterkunft für 17€/Nacht mit anderen Augen und alles war nicht mehr so schlimm.

Trotzdem kann man bei intensiven Suche noch das eine oder andere Schnäppchen machen. So bin ich gerade in Koh Samui in einer fast nagelneuen Unterkunft. Zwar ohne Pool aber in 5 min ist man am Meer, sofern man nicht vorher überfahren wurde. In Asien läuft kaum jemand zu Fuß und so läuft man auf der zu kleinen Straße mit vielen Autos und Motorrädern. So kann ich die letzten Wochen meiner Auszeit noch einmal genießen.

Bereit für die Inseln

Wenn ich Thailand höre, denke ich immer an den Film „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio. Dieser Film spielt im wesentlichen rund um die Inseln Koh Samui, Koh Tao und Koh Phangan. Dort sieht man immer wieder himmlische Strände mit alles was man vom Urlaub erwartet. Nachdem der Film im Jahr 2000 veröffentlicht wurde, kam es, wie so häufig in unserer Zeit, zu einem Touristenansturm auf diese Inseln und sie gelten heute wahrscheinlich bei den meisten Urlaubsanbietern als Standardangebot für Anfragen ala „Sonne, türkisfarbenes Meer und weißer Strand“.

Auch für mich Stand fest, wenn ich mich hier schon rumtreibe und genug Zeit im Gepäck habe, kann man sich das ja mal anschauen. Und so buchte ich in Bangkok eine Busfahrt nach Koh Tao und wollte mich in südlicher Richtung treiben lassen. Da die Busfahrt 14 Stunden inclusive Fähre dauern sollte, wählte ich den Nachtbus und zahlte 100 Bath mehr für eine Toilette im Bus (naja was soll ich sagen ich bin im Bus eingeschlafen und habe die Toilette nicht benutzt. Manchmal bin ich schon ein komischer Kauz).

Nach 30 min warten wurde ich zu einem Sammelplatz gebracht. Kaum hatte ich meine Tasche abgestellt, sprach mich ein Engländer an und meinte, dass wir uns aus Siem Riep kennen. Er habe dort im Hostel an der Bar gearbeitet und wir hätten uns ein paar mal unterhalten. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung und konnte ihn nicht richtig zuordnen (da haben viele Backpacker gearbeitet und da es ein „Partyhostel“ war und ich den Platz mehr oder weniger in der Nacht nicht ausstehen konnte, war ich kaum dort! Zur Erinnerung Jenny wohnt in Siem Riep und den Rest habe ich mit Sighseeing verbracht). Wir haben uns kurz unterhalten und nach einer Weile ging er wieder zu seiner Reisebegleitung zurück.

Die Busfahrt war sehr angenehm und ich habe ca. 3/4 der Zeit geschlafen und bin nur an den typischen Pausenstopps geweckt worden (die Busfahrer machen einfach die Klima aus und innerhalb kurzer Zeit ist der Bus eine Sauna und man flüchtet nach draußen, wo auch schon verteuerte Waren angeboten werden). Um 3 Uhr wurden wir dann an einem geschlossenen Café rausgeschmissen und man teilte uns mit, dass wir gegen 6 Uhr vom Shuttle abgeholt werden. Zum Glück war ich nicht der einzigste – 2 deutsche Mädels (beide Studenten und Geschwister) und ein Amerikaner teilten mein Schicksal. Der Amerikaner stellte sich als offizieller „Gras“-Anbauer heraus und wir tauschten uns über die politischen Umfeld in Amerika aus. Eine Frage war besonders traurig und spaßig zugleich. Er fragte mich:

Er sei Jude und ob es nun sicher für Ihn wäre nach Deutschland zu reisen?

Ich meinte zu ihm, dass dem größtenteils der Bevölkerung seine Religion egal ist und es keine Anlass dafür gebe. Als wir vom Shuttle abgeholt worden, lernte ich zwei weitere deutsche Urlauber kennen und wir 4 tauschten unsere Kontaktdaten aus und verabredeten uns auf ein Bier am Abend. 

Wildlife in the City

Die weitere Zeit in Bangkok verlief eigentlich recht ereignislos ab. Ein Ereignis ist mir trotzdem im Gedächtnis geblieben. Zu meinen „normalen“ Tagesablauf gehörte u.a. das Gespräch mit meiner Mom am Mittag (in DT ist es dann meistens gegen 7 Uhr). Da ich in meinem Unterkunftsbunker meistens nur schlechten bis gar keinen Empfang hatte (was mich eigentlich wundert, schließlich konnte ich auch meinen Nachbarn im Zimmer hören – aber naja), ging ich in den angrenzenden Park zum telefonieren.

Dort herrschte an einem Tag eine riesengroße Aufregung und Männer in „Arbeitskleidung“ liefen herum. Die amtlichen Herren hatten aber die Ruhe weg und standen um einen Baum herum. Nach wenigen Momenten bekam ich mit, dass einer der Jungs auf dem Baum herumkletterte. Ich konnte nicht wirklich erkennen was er da machte bzw. was das war. Nach 2-3 Minuten wurde auch schon was nach unten gereicht. Dieses „Etwas“ bewegte sich und stellte sich als Schlange heraus. Nach 5 Monaten in Asien bekomme ich endlich eine Schlange zu Gesicht. 

Die Schlange (es stellte sich später als Python heraus! Ich hatte meinen australischen Freund Geoff um Insiderwissen gebeten) war nicht gerade begeistert und klammerte sich an alles fest was ihr recht war. Ihr Kampf war aussichtslos und sie wanderte in einen Stoffsack und die Show war vorbei.

Im Anschluss konnte ich immer wieder zuschauen wie Touristen/Einheimische hektisch und panisch auf jeden Baum geschaut haben.

Nur zur Information Schlangen oder andere einheimische Arten werden zumeist eingesammelt und außerhalb der Städte wieder ausgesetzt. Auch haben Schlangen mehr Angst als wir vor Ihnen. Somit bekommt man sie nur selten zu Gesicht bzw. wir sehen sie nicht. Ich habe eher Angst vor Mücken und die sind hier sehr lästig. Diese kleinen Miststücken übertragen hier, wie ihr wisst, haufenweise Krankheiten und sind zu jeder Tageszeit allgegenwärtig. 

Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist fein

In Bangkok Taxi oder TukTuk fahren, ist ja für europäische Verhältnisse unglaublich billig. So kommt es vor, dass man für eine längere Taxifahrt durch die Stadt nur 3-4€ bezahlt. Wenn man noch mit anderen Personen sich das Geld teilt, kommt man auf ca. 1€/Fahrt – unglaublich. 

Die Einheimischen nutzen natürlich andere Transportmittel u.a. den Bus. Hier fahren haufenweise Busse rum und man sieht öfters Bushaltestellen. Meine gestellte Aufgabe war eine Busfahrt in die Innenstadt zu planen und dann auch zu fahren. Aus meinen Urlaub aus New York wusste ich, dass Google-Maps einen eigentlich alle Informationen dafür zur Verfügung stellt. Auch gibt es verschiedene Blogs die Aufklärungsarbeit leisten.

So wurde aus der „Blackbox“ Busfahrt immer mehr eine recht einfache Sache. Hier die wichtigsten Punkte

  1. Hauptproblem ist und bleibt die Sprache. Neben den Busnummern sind die Beschriftungen in Thai und für Touristen fast unmöglich zu lesen. Auch die Haltestellen sind manchmal nicht einfach zu deuten (hier hilft Google und man schaut einfach aufs Handy und lässt sich immer wieder Orten).
  2. Die Busse halten manchmal mehrere hundert Meter vor oder nach der Haltestelle an (hat mich an Leipzig erinnert).
  3. Ein weiterer Punkt ist das Signal, dass man einsteigen möchte. Hier wird das durch ein Handsignal signalisiert (das kannte ich schon von meiner Zeit mit Mary-Ann in Paris). Für die Jugend die permanent auf die Smartphone schaut, ist das bestimmt eine Herausforderung. 
  4. Bustickets kann man im Bus bei einem „Schaffner“ (wie heißen solche Leute im Bus?) kaufen. Der fragt einen dann wo man den hin will. Da die Ziele in Thai sind, kann das schonmal kompliziert werden. Da hilft es auch nicht das hinter einen 10 andere Personen stehen. 
  5. In Bangkok fahren unterschiedliche Busse die Linien ab und der Fahrpreis hängt von der Strecke und Ausstattung des Busses ab. 

Nun war es an der Zeit mein Wissen in der Praxis anzuwenden. Ziel war das große Shoppingcenter in der Innenstadt (dort habe ich auch mein neues Smartphone gekauft). Nachdem ich mich zu den anderen Fahrgäste gestellt hatte, hieß es warten, warten und nochmal warten. Nach 20 min (lt. Google sollten schon zwei Busse mit meiner Nummer dagewesen sein – naja). An mir fuhren jede Minute ca. 10 Busse vorbei. Mein Bus ließ aber auf sich warten. Aber in Asien sind solche Zeiten ja eher als Empfehlung zu sehen. Und wer mal in einer Megacity war, kennt auch das Verkehrschaos.

Nach ca. 30 min kam dann auch der richtige Bus und so Hand raushalten und siehe da – der Bus hält auch für „Weißnasen“ (so werden wir übrigens von den Asiaten genannt). Man leitet mich auch direkt zu einen freien Platz neben einen älteren Mann. Nun kam die Frage der Fragen – „Wo soll es den hingehen?“ bzw. interpretierte ich dass der Schaffner mich solange fragend anschaut. Ich zückte mein Handy und zeigte ihn bei Google meine Zielstraße (45 min Fahrzeit und 25 Haltestellen entfernt). Er meinte dann 8 Bath und das Geld wechselte seinen Eigentümer.

Der Bus war aus den 60-70ern und laut. Manche Fenster hatten keine Glasscheiben und es roch nach Diesel. Der Boden war mit Holz belegt. Ich schaute mir die Leute um mich rum an und scheinbar nahm keiner mich überhaupt wahr. Der ältere Mann neben mir döste auch vor sich hin – wie in DT scheint das Busfahren sehr anonym stattzufinden. Am Ende stieg ich glaube 3 Haltestellen zu früh aus aber das machte nichts. Nach 5 min hatte ich mein Ziel erreicht und das Mysterium „Bus“ war verschwunden.

Bangkok hat mich zurück

Ich wurde in den letzten Tagen öfters gefragt:

„Warum willst du schon wieder nach Bangkok und dann nochmal 7 Tage?“

Obwohl ich hier beklaut wurden bin und komische Sachen erlebt habe, muss mich mal für Bangkok aussprechen. Die Stadt und die Menschen sind sehr spannend und egal wo man hinläuft kann ich immer wieder Sachen für mich neu entdecken.

Für mich ist ja die „Sightseeing-Zeit“ eigentlich vorbei und daher sitze ich meistens in Café oder suche mir Sachen raus um mit der „normalen“ Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Hierbei bin ich nicht unbedingt auf Gespräche mit den Leuten aus, sondern möchte die Stadt „fühlen“. Das klingt jetzt ein bisschen komisch aber als Tourist rennt man nur von einen mehr oder weniger berühmten Platz/Stelle zur nächsten und lernt andere Touristen kennen. Für andere Sachen bleibt meistens keine Zeit und so scherzt man mit der Kellnerin oder mit den TukTuk-Fahrern und das alltägliche Stadtleben fließt an einem vorbei. 

Ich möchte gerne so nah am normalen Leben teilnehmen ohne Leute zu belästigen und trotzdem noch den Gefühl des „Urlaubs“ zu haben. So gehe ich mit den „Locals“ im Gym trainieren oder sitze neben Studentengruppen im Café und bin der stille Beobachter. Als ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in einen sog. „Spiele-Café“. Hier spielen zumeist junge Thailänder Brettspiele und trinken nebenbei Tee. Dabei wird aufgeregt gesprochen und viel gelacht. Jeder kennt ja die aufkommende Begeisterung bei Brettspielen und die gegenseitige Anstachelung. Die Sprache verliert ihre Bedeutung und obwohl man nur passiv dabei ist, fühlt man sich doch „nah“ am normalen Leben außerhalb der täglichen Arbeit.

In Bangkok eignet sich dafür am besten. Hier gibt es nicht wirklich abgegrenzte Tourismusbereiche und man stolpert manchmal in das ein oder andere kleinere Highlight.  

Die Odyssee nach Bangkok

Wie bereits erwähnt stellte sich der Kauf eines Bustickets nach Bangkok ein bisschen schwieriger dar als gedacht. Laut Internet sollte ich einfach in die Stadt Pattaya reinfahren und am dortigen Busbahnhof ein Ticket kaufen. Das Taxi in die Stadt (wie gesagt mein Zeh war noch angeschlagen) hätte mich ca. 200 Bath gekostet und das Busticket nach Bangkok lag dann nochmal bei ca. 200 Bath plus ca. 100 Bath für ein TukTuk für die Fahrt ins Hotel – Summa summarum 500 Bath (ca. 17€). Ich fand das recht umständlich und teuer (die Fahrt in die Innenstadt von Pattaya hat mich erheblich abgeschreckt).

Bei einen meiner kleinen Spaziergänge wurde ich auf den Flughafentransfer nach Bangkok aufmerksam. Nicht weit von meiner Unterkunft entfernt, fuhr jede 30 min ein Bus zum Flughafen nach Bangkok. Der aufgerufene Preis lag bei 130 Bath und dann müsste ich noch ca. 300 Bath für das Taxi in die Stadt bezahlen. Für meinen Zeh hörte sich das recht vernünftig an. 

Die Praxis sah dann doch ein bisschen anders aus. Als ich den Flughafen erreicht hatte, lagen die aufgerufenen Preise der Taxis bei ca.500 Bath und für mich total übertrieben. Ich entschied mich dann den Flughafenzug in die Stadt zu nehmen. Nach einer kurzen Suche am Flughafen bin ich in den „Untergrund“ des Flughafens gefahren und hab mir ein Zugtickets für 45 Bath gekauft. Nach 45 min war ich in der Innenstadt und hab mir ein Taxi für 80 Bath geholt.

Also trotz eines umständlichen Weg war ich nach 4.30 Std am Ziel und die Kosten waren mit ca. 260 Bath (ca. 9€) recht überschaubar. 

Erster Halt – Pattaya

Pattaya ist ja das Synonym für Sextourismus in Thailand. Hier finden sich mehr Menschen die im ältesten Gewerbe der Welt beschäftigt sind als sonst in Thailand. Auch finden sich hier eine große Partykultur mit einer Bar neben der anderen. Pattaya gehört auch zu den Zielorten für typische „altere“ Auswanderer mit den typischen Begleitpersonen. Da ich kein Interesse habe an der dortigen Partykultur und auch nicht bereit bin dessen aufgerufenen Preise für Unterkünfte zu zahlen, bin ich in den Süden von Pattaya geflüchtet. 

Um den Kontakt mit anderen Leuten/Backpackern zu erhöhen, bin ich mal wieder in ein Hostel eingekehrt. Hier traf ich dann auf unhöfliche Chinesen (always the same storie) und betrunkenen Engländer. Nach zwei Nächten hatte ich dann auch genug und bin in das „Russen-Viertel“ von Pattaya (einfach 2 Straßenblocks weiter; dort wurde offensiv mit „freien Zimmern“ geworben) geflüchtet. Das Russen-Viertel ist wie Chinatown bloß mit Russen. Alle Läden sind in russischer Sprache und auch die englische Sprache findet sich hier recht spärlich.

Beim Versuch mir ein Busticket bei einen der vielen Reiseanbietern zu kaufen, wurde ich immer in Russisch angesprochen. Als ich dann fragt, ob man den der englischen Sprache mächtig ist, wurde meist das Telefon gezückt und mir überreicht (ich wollte jetzt keine Waffen oder ähnliches Kaufen). Nach einen kurzen Gespräch am Handy meinte man dann man könnte mir nicht weiterhelfen. Russen bleiben also gerne unter sich. Das Zimmer was ich dann erhalten habe, lag zwar über einer Bar aber war für ca. 10€/Tag sehr großzügig ausgestattet (Balkon und Kühlschrank) und überraschend ruhig.

Mein aufkeimendes Interesse an der Gegend wurde schnell durch einen kleinen aber folgenschweren Unfall gestoppt. Was ist passiert? Der Ralle ist zu blöd zum laufen und ist auf einer nassen Fließe ausgerutscht. Hierbei habe ich mir den Zeh am Bordstein bzw. Fließenkante aufgerissen. Das hat geblutet sag ich euch. Naja rein in ein 7/11 und notwendige Sachen zum verbinden gekauft (im 7/11 gibt es alles mögliche und die sind überall). Ich habe dann auch den Weg wieder nach Hause angetreten. Am nächsten Tag konnte ich nur unter Schmerzen laufen und so war ich dann ein bisschen eingeschränkt.

Keine Sorge für den Weg in ein Café um die Ecke hat es gereicht.

Es wird Zeit – Thailand wartet

Die Tage in Siem Riep vergingen so schnell und auf einmal war es Zeit  eine Entscheidung zu fällen, entweder Visum verlängern oder weiter nach Thailand zu reisen. Obwohl die Visumsverlängerung einen recht guten Klang hatte, habe ich mich für die Weiterreise nach Pattaya entschieden und ein Busticket für den 16.08.19 im Guesthouse gekauft. 

Diesmal würde ich mich gegen meine innere Einstellung in Asien keine längeren Busfahrten über Grenzen hinweg zu buchen entscheiden. Warum? Das Internet ist voll mir Horrorgeschichten und ich wollte keine davon erleben. Aber die Aussagen von anderen Reisenden haben mich dann doch umgestimmt. Am 16.08. wurde ich dann gegen 8 Uhr abgeholt (es war zwar 7 Uhr gesagt aber naja wir sind in Asien) und es ging erstmal zum Reisebüro. Hier wartete ich wieder ne halbe Stunde bevor es endlich losging. Bis zur thailändischen/kambodschanischen Grenze bei Poipet waren es ca. 3 Std. Unterwegs hielten wir immer wieder mal an und Reisende stiegen ein bzw. aus. Die notwendige Pinkelpause war auch zwischendurch drin (der Bus hatte keine Toilette und ich habe, da ich mich ja kenne, die Flüssigkeitenzufuhr drastisch reduziert. Bei 35 Grad Außentemperatur ist das manchmal sehr schwer und auch nicht gut). 400m vor der Grenze hielt der Bus und man teilte Sticker aus. Auf diesem Sticker war entweder eine Nummer oder zwei Buchstaben drauf. Man sagte mir, dass das die Abkürzungen für die Reiseziele sind. Als ich nach einen Treffpunkt auf der thailändischen Seite fragte, teilte man mir mit:

„Wir finden euch schon. Ihr müsst nur auf die andere Seite geradeaus laufen.“

Bei solchen Aussagen habe ich immer ein ungutes Gefühl. Naja wird schon gut gehen. Also Rucksack geschnappt und los gehts. Ihr müsst euch das bildlich einmal vorstellen. Ihr kommt an eine Landesgrenze und der Platz vor der Grenze ist voll mit Auto, LKW´s, Motorräder oder fahrzeugähnliche Gegenstände sowie viele, viele Menschen aus den unterschiedlichsten Richtungen. Zum Glück muss man nur der Masse folgen. Nach 500m kam ich dann an ein kleines Häuschen mit zwei Eingängen – In/Out. Nun hieß es anstellen und warten. Da es Mittagszeit war, waren natürlich nicht alle Schalter besetzt und es war heiß. Der Schweiß lief in Strömen. Nach einer Std. warten, war ich dann dran. Der Beamte telefonierte nebenbei und schaute mich eine gefühlte Ewigkeit an (wie schaut man den aus – genervt, verschwitzt usw.).

Ausreisen sind ja immer kein großes Problem sofern man immer noch über ein gültiges Visum verfügt und alle Dokumente bei sich hat. Die Einreise ist dann schon ein bisschen anders. Thailand hat in den letzten Monaten ihr Immigration verändert. Ziel ist es die illegalen Touristen zu bekämpfen. Dabei sind u.a. Engländer und Deutsche Langzeittouristen gemeint. Die Kollegen halten nicht viel von dem Auslaufdatum der Visas bzw. die max. Anzahl der Einreise werden nicht eingehalten. Anyway als ich nach 5 min laufen die thailändische Grenze erreicht hatte, musste ich noch ein paar Papiere ausfüllen und dann hieß es wieder anstellen. Ich dachte eigentlich, dass hier nicht soviel los ist. Viele Touristen wählen ja eher den Luftweg aber ich hatte mich geirrt. Die Warteschlange war riesig und so hieß es wieder anstellen. Auch hier war die Mittagszeit noch nicht um und so waren nur ein Teil der Schalter besetzt.

Als ich ca. die Mitte der Warteschlange erreicht hatte, meldete sich mal wieder meine Blase. Hier freut man sich wenn man mit jemanden gemeinsam unterwegs ist. Man sagt kurz Bescheid und sucht sich eine Toilette. Alleine ist das schwierig ohne seinen Platz zu verlieren. Also einfach nicht dran denken. Nach 1,5 Std. war ich am Ziel und konnte zum Schalter. Leider hatte ich diesmal nicht so richtig Glück. Mein Pass wurde einer größeren Aufmerksamkeit gewidmet. Die Beamtin verließ mehrmals die Kabine und verschwand mit meinem Pass in die hinteren Räume und ich stellte mich schon auf ein längeres Interview ein. Als sie wieder auftauchte, bekam ich auch schon meinen Stempel und konnte einreisen. Als ich aus dem Warteraum war, schaute ich erstmal in meinen Pass (Wichtig bei Visa-On-Arrival ist immer die Stempel zu kontrollieren. Ansonsten hat man am Ende die eine oder andere Überraschung). 

Bei der Kontrolle kam der große Schock. Leider habe ich nicht den ausgerechneten Ausreisetermin bekommen. Ich muss bereits am 14.09. und nicht am 16.09. das Land wieder verlassen. Jetzt denkt der Eine oder Andere

„Was soll’s sind doch nur zwei Tage! Du hast doch keine Verpflichtungen.“

Leider bin ich schon Verpflichtungen eingegangen. Bei der Einreise nach Thailand muss man bei verlangen auch den Nachweis der Ausreise erbringen. Darauf muss man immer vorbereitet sein, ansonsten kann die Einreise verweigert werden (wie bereits erwähnt, kämpft man gegen illegale Einwanderer. Diese kommen übrigens überwiegend über den Luftweg und nicht über die Landesgrenzen). Dieser Nachweis erfolgt zumeist über ein Rückflugticket.

Im Internet kann man auch „Fake-Tickets“ erstellen. Naja für einen einmaligen Blick halten die Wohl stand, aber bei einer genaueren Prüfung hat man größere Probleme am Hals u.a. Strafverfolgung aufgrund illegaler Einwanderung. Bei vielen Backpackern wird das oftmals weggelächelt. Die einfachste Strafe ist hierbei wohl das Einreiseverbot und eine Geldstrafe. Obwohl man hier mit Vorsatz handelt, dürfte da wohl mehr kommen als die einfachste Strafe. Es wird auf alle Fälle ungemütlich. Ich halte davon jetzt nicht wirklich viel und Standardmäßig erhält man so oder so immer die Aussage:

“Ich wurde noch nie überprüft. Warum sollte das jetzt anders sein.“

Ich werde immer wieder am Flughäfen kontrolliert. Dabei hatte ich schon alles mögliche u.a. komplette Kontrolle des Gepäcks oder Kontrolle nach chemischen Stoffe. Zum Glück hatte ich noch keine intensive Körperkontrolle mit ausziehen und „bücken“. Aber ich schweife ab…

Ich war natürlich vorbereitet und hatte mir für den 16.09. für ca. 60€ ein Flugticket von Phuket nach Singapur gekauft. Von Singapur wollte ich dann Richtung Kuala Lumpur. Und somit habe ich nun mehrere Möglichkeiten

  1. Visumsverlängerung – Kosten ca. 60€ 
  2. Ticketänderung – Kosten ca. 250€ (ja ihr habt richtig gelesen. Die Airline AirAsia möchte für die Änderung 250€ – Schweinerei)
  3. Neuer Flug – Kosten ca. 60-90€
  4. illegal 2 Tage im Land bleiben und die Strafzahlungen akzeptieren – Kosten pro Tag 30-60€

Naja die Antwort wird wahrscheinlich Option 1 oder 3 werden … da muss ich nochmal drüber schlafen. Aber weiter zum Tagesverlauf. Wir haben es jetzt ca. 15 Uhr und der Tag hatte noch ein paar Ereignisse für mich parat.

Als ich mich aus dem Gebäude gekämpft hatte, ging es Richtung Bus. Kurzer Rückblick ala „Du brauchst uns nicht zu finden. Wir finden dich“. Zum Glück gab es nur eine vierspurige Straße mit vielen Menschen, LKW´s, Autos oder ähnliches – Easy going. Da kann ja nichts schief laufen. Ich sah mich schon an der thailändischen Grenze gestrandet und am kaufen eines teuren Busticket. Ach ja ich war immer noch nicht auf Toilette – ich hatte schon mal bessere Laune. 

So ging ich einfach los und wiederholte immer wieder die Worte die mir Loretto beigebracht hatte – „ Du muss vertrauen haben. Alles wird gut“. Als ich die Straße runter lief, wurde ich auch wirklich angesprochen und ich soll mich dahin setzen und warten. Als ich fragte wann den der Bus kommt und wie es weiter geht, meinte man nur wir warten auf die Anderen. Also fragte ich nach einer Toilette und er zeigte mir ein Schild mit der Richtung zur Toilette. So ging ich los und meinte das ich gleich wieder da bin. Er nickte mir zu.

An der Toilette angekommen, gab es eine Drehtür (vollständig vergittert, kennt man aus Fussballstadion). Leider kommt man mit dem Backpack auf dem Rücken nicht durch die Tür – Scheiße. So stand ich zwei Minuten davor und dachte mir wie ich dass jetzt mache. Folgende Lösungsmöglichkeiten sind mir eingefallen:

  1. Mich auf die Suche nach einer anderen Toilette zu begeben, war keine Lösung (ich wusste nicht wann die nächste kommt bzw. wie lange ich dahin brauchte).
  2. Wieder zurück zu gehen ohne Toilette zu benutzen, war aber auch keine Lösung (ich wusste dass der Bus mindestens 2-3 Std. fährt bis er die nächsten Pause macht! Solange halte ich nicht mal mehr Ansatzweise durch.
  3. Jemanden meinen Rucksack anvertrauen! Immer schlechte Idee aber es war niemand weit und breit.
  4. Irgendwo wild pinkeln gehen! Wir sind an der Grenze und hier läuft überall Polizei rum.
  5. Mein Rucksack vor die Tür stehen und mich beeilen. Hoffentlich ist der Rucksack noch da ….

Was hättet ihr gemacht? Ich habe mich für Nummer 5 entschieden und zum Glück ging alles gut und so ging ich entspannt zum Treffpunkt zurück. Dort angekommen fing ich ein kleines Gespräch mit den „Organisator“ an. Bei solchen Sachen gibt es nichts wichtigeres als nicht vergessen zu werden. Und so mach ich auf mich aufmerksam bis ich im richtigen Bus bin. Wir unterhielten uns über meine Kette und wo ich den herkomme. Natürlich beherrschte er die dt. Sprache auf dem asiatischen Niveau. Links und rechts wurden die Anderen den einzelnen ankommenden Bussen zugeteilt. Als wir nur noch zu Fünft waren, ging ich nochmal zu meinem neuen „Freund“. Nun fing es an uns restlichen Bus aufzuteilen. Ich stand da nun als „letzter“ Mann (wie früher im Sport – da war ich auch immer so gut und wurde immer zuletzt gewählt).

Er meinte dann zu mir ich soll ihm folgen. Irgendwie ist das immer dasselbe. Der Kerl hat ein Speed drauf und man versucht irgendwie den Typen nicht in der Masse von Menschen zu verlieren. Mit 25 kg Gepäck (17 kg Backpack und 8 kg Rucksack) läuft man auch nicht so schnell. Mein Freund stoppte und winkte einen Motorradfahrer zu. Geld wechselte seinen Eigentümer und er sagte mir ich wäre der einzigste Gast mit dem Zielort und der Motorradfahrer bringt mich zum Bus. Ich dachte nur der Kerl verarscht dich. Ich habe Gepäck auf dem Rücken und ich steige nicht auf den Roller.

Nun stehe ich da und werde angeschaut von allen Seiten. Die Frage nach einem Helm wurde damit abgetan, dass es nur 3-4 Minuten sind. Dafür braucht man keinen Helm. Vor meinen inneren Augen wurde ich gerade in einem thailändischen Krankenhaus wach und man teilte mir mit das ich ein Unfall hatte. Ohne den Gedanken weiter zu denken, stieg ich eigentlich nur motorisch gesteuert auf das Bike!

Die Fahrt dauerte auch wirklich nur 3 Minuten. Für mich verbrachte ich auf den Ding mehrere Stunden und jede Kreuzung/Bremsvorgang brachte mir einen neuen Herzinfarkt. Ich hielt mich so Stark an der hinteren Halterung fest, dass meine Hände schmerzten und ich ein paar Minuten brauchte meine Hand wieder zu entspannen. Als ich den Mini-Bus erreichte und mir die anderen Insassen den korrekten Zielort bestätigten, war ich nervlich am Ende. Die weitere Fahrt verlief ohne weitere Vorkommnisse. Gegen 20:30 Uhr waren ich in Pattaya.   

Die verpasste Change

Obwohl ich ein 3-Days-Pass für Angkor Wat gekauft hatte, war ich nur einmal mit den Franzosen da. Obwohl ich 10 Tage Zeit hatte die zwei restlichen Tage zu nutzen, konnte ich mich dafür nich aufraffen. Jetzt könnte ich sagen „Faulheit“ oder „Desinteresse“ aber das stimmt soweit nicht.

Am ersten Tag haben wir uns 13 von Schätzungsweise 1000 Tempel angeschaut und ich muss zu meinen Teil sagen, dass die Tempelanlage, obwohl es „Off-Season“ ist, total überlaufen sind. So wird man mehr durch die Anlagen geschoben oder man drängt sich durch die schmalen Gänge als die Tempel auf sich wirken zu lassen. Fotos ohne Leuten drauf konnten wir nur durch die Empfehlung von Jenny machen. Sie meinte zu mir, ich soll den TukTuk-Fahrer sagen, dass er in der entgegengesetzten Richtung anfangen soll. Dieser kleine Änderung brachte uns 2-3 Stunden bevor uns die Masse an Touristen erreicht hatten.

Ich muss sagen, da ich so oder so keine Menschenansammlungen in Asien mag (hier gibt es viele viele Menschen), war das einer der Hauptgründe. Es ist halt ein Wahrzeichen der UNESCO und der Hauptgrund warum Touristen nach Kambodscha kommen.

Urlaub vom Urlaub machen

Oh es ist ja schon der 19.08.19 und der letzte Blogeintrag ist ja vom 05.08.19 und somit 14-Tage alt. Naja was soll ich sagen in Siem Riep ist nicht wirklich viel passiert.

Ich habe die Tage u.a. mit Bücher lesen verbracht und konnte zwei Bücher in dieser Zeit fertig lesen (Paul Cleave – Der fünf Minuten Killer und Buddenkotte – Betreutes Trinken). Wann habe ich das zuletzt geschafft? Das ist schon eine Weile her. Des Weiteren habe ich das gemacht was ich normalerweise Zuhause auch gemacht hätte – Musik hören (hab neues Musikbands gefunden die mir gefallen z.B. Fivehold, Discrepancies, Adelaide oder Nerv! Ist alles Rock/Alternative und besten geeignet um die Musik einfach mal aufzudrehen. Mein Lieblingslied z.Z. Fivehold – Fading Away) oder Filme/Dokumentationen schauen usw.

Am Morgen ging es nach den Frühstück ins klimatisierten Café (die hohe Luftfeuchtigkeit macht einen irgendwann fertig – Regenzeit halt). Dort kannte man mich nach 3 Tage schon und ich brauchte nicht viel zu sagen. Hier verbrachte ich dann ca. 2 Std. Im Anschluss ging es zurück ins Guesthouse um ein kleines Mittagsschläfchen zu halten.

Danach war „Poolzeit“ angesagt (falls es nicht regnete) und am Abend ging es zum Training (bin jetzt bei 84 kg und somit 10 kg leichter als am Anfang meiner Reise – Ziel sind 80 kg! Hier läuft eine Wette mit Gödicke um ein Kasten Bier der Marke Tyski! Wenn du das liest – ich bin dran obwohl ich weiß es wird schwierig dich zu schlagen).

Am Abend war ich zu Gast in meinen Lieblingsrestaurant in Siem Riep. Falls ihr mal hier seit müsst ihr unbedingt ins „Khmer Grill“ – das beste essen was ich in den 4 Monaten gegessen habe.

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